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15. Januar 2023
Rize: Der Themen-ETF-Anbieter mit dem Reinheitsgebot

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Rize: Der Themen-ETF-Anbieter mit dem Reinheitsgebot

Wie legt Rize ETF eigentlich fest, welches Thema sich für die Auflage eines ETFs eignet?

Bei Rize ETF achten wir hinsichtlich der Themenauswahl auf folgende fünf zentrale Aspekte: Dazu gehört erstens die Wiedererkennbarkeit des Themas, das einen kausalen oder logischen Zusammenhang zu einer tiefgreifenden strukturellen Veränderung aufweisen sollte. Zum Zweiten müssen die Themen langlebig sein, also ein langfristiges Wachstums­potenzial aufweisen. Ihre Entwicklung kann mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen, daher suchen wir in der Regel nach Konsensprognosen, die eine jährliche Wachstumsrate von 10% oder mehr für die Branche aufweisen. Drittens müssen die Themen investierbar sein – und zwar sowohl im Hinblick auf eine ausreichende Reife als auch auf eine ausreichende Liquidität der zugrunde liegenden Unternehmen. Nicht alle Chancen, die als Themen identifiziert werden, sind notwendigerweise investierbar oder können zum jetzigen Zeitpunkt investiert werden. Viertens müssen die Themen von mehr als nur einem einzigen Megatrend angetrieben werden, also multivariabel sein. Die besten Themen sind demzufolge diejenigen, die von mehreren Megatrends getragen werden, wie beispielsweise disruptive Technologien, die Energiewende und die New-Age-Konsumenten. Der fünfte Aspekt ist der Impakt, also die Wirkung, die das Thema zeigen sollte. Diese muss nicht unbedingt ökologischer oder sozialer Natur sein, sondern sollte schlicht die Frage beantworten, ob diese Unternehmen an Lösungen arbeiten, die die Gesellschaft auf die eine oder andere Weise – auch technologisch – voranbringen können.

Was wäre ein Beispiel für ein interessantes Thema, das aber nicht investierbar ist?

Ein gutes Beispiel ist meiner Meinung nach die Blockchain. Es ist schwierig, zu diesem Themengebiet einen Pure-Play-Ansatz zu verwirklichen. Auch wenn Unternehmen sich jetzt Blockchain auf die Fahnen und in ihre Marketingflyer schreiben, ändert das nichts daran, dass diese Betriebe ihr Geld aktuell mit ganz anderen Produkten oder Dienstleistungen verdienen. Das heißt, ein umsatzbasiertes Auswahlverfahren der Unternehmen ist hier schwierig, da das Universum an Aktien einfach nicht groß genug ist.

Als ETF-Anbieter ist es wichtig, die Kosten unter Kontrolle zu behalten. Dafür ist auch das Fondsvolumen entscheidend. Wie groß müssen die ETFs sein, damit sie auch für Rize ETF profitabel sind?

Das kann man nicht verallgemeinern. Unsere Produkte sind da ganz unterschiedlich. Was sich jedoch festhalten lässt: Ab einem Fonds­volumen von 20 bis 40 Mio. Euro – vereinzelt vielleicht 50 Mio. Euro – tragen sich unsere Produkte selbst. Das ist jedoch kein Grund zur Sorge für Investoren in unsere ETFs mit weniger Volumen. Unsere Produktentwicklung dauert wie zuvor erwähnt lange Zeit. Diesen Aufwand würden wir uns nicht machen, wenn wir nicht wirklich an das Produkt glauben würden. Ganz im Gegenteil: Wir glauben an unsere Produkte und auch an die Zukunft unserer ETFs. Denn bei unseren Themen lautet das Credo: Future first!

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 01/2023, S. 56 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Florian Berberich, Rize ETF

 
Ein Interview mit
Florian Berberich