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25. August 2021
Schadenschätzung für Flutkatastrophe nun bei 7 Mrd. Euro

Schadenschätzung für Flutkatastrophe nun bei 7 Mrd. Euro

Die Versicherer korrigieren die Schadenschätzungen für die Unwetterfront „Bernd“ weiter nach oben. Der GDV geht mittlerweile von Versicherungsschäden von 7 Mrd. Euro aus. „Bernd“ wird damit zur bislang schadenreichsten Naturkatastrophe in Deutschland.

Die versicherten Schäden der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021, verursacht von der Unwetterfront „Bernd“, sind höher als ursprünglich angenommen. „Wir rechnen jetzt mit Versicherungsschäden von rund 7 Mrd. Euro”, erklärt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e. V. Erste Schätzungen kurz nach dem Ereignis lagen noch bei 4 bis 5 Mrd. Euro, kurz danach wurden diese aber schon auf 5,5 Mrd. Euro erhöht.

Nach Angaben des GDV entfallen rund 6,5 Mrd. Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie rund 450 Mio. Euro auf Kraftfahrzeuge. Aktuell gehen die Versicherer von etwa 250.000 Schadenfällen aus – rund 200.000 an Häusern, Hausrat und Betrieben und bis zu 50.000 an Kraftfahrzeugen.

Schadenreichste Naturkatastrophe in Deutschland
Schadenschätzung für Flutkatastrophe jetzt bei 7 Mrd. Euro

Die Sturzflut ist die historisch schadenreichste Naturkatastrophe in Deutschland, teilt der GDV des Weiteren mit. Die Schäden liegen über denen der Hochwasser im August 2002 (4,75 Mrd. Euro) und im Juni 2013 (2,25 Mrd. Euro) sowie des Orkans „Kyrill“ (3,6 Mrd. Euro). Die Werte sind zum besseren Vergleich jeweils hochgerechnet auf aktuelle Versicherungsdichte und Preise. „Zusammen mit den hohen Hagelschäden im Frühsommer zeichnet sich ab, dass 2021 für die Versicherer eines der teuersten Naturgefahrenjahre überhaupt wird“, erklärt Asmussen.

Nicht alle Schäden versichert

Dabei liegen die tatsächlichen Unwetterschäden noch weit über den aktuellen Schätzungen, da bei Weitem nicht alle Gebäude gegen alle Naturgefahren versichert sind. Während bundesweit fast alle Wohngebäude gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, besitzen nur 46% den Schutz vor weiteren Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser.

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