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30. Juli 2025
So gelingt Maklern die weltweite Absicherung von Risiken

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So gelingt Maklern die weltweite Absicherung von Risiken

So gelingt Maklern die weltweite Absicherung von Risiken

Schadenabwicklung im Fokus

Die Entscheidung für eine integrierte oder koordinierte Lösung hat erhebliche Auswirkungen auf die Qualität der lokalen Deckung. Denn bei integrierten Programmen wird eine einheitliche Deckung unter einem globalen Mastervertrag geboten, was zu einer konsistenten und umfassenden Absicherung führt. Bei koordinierten Programmen hingegen können lokale Policen besser auf spezifische regionale Anforderungen und gesetzliche Rahmenbedingungen abgestimmt werden, was die Qualität der lokalen Deckung in diesen Bereichen verbessern kann.

Die Schadenabwicklung schließlich erfolgt bei einem integrierten Programm zentralisiert unter Einbindung der lokalen Gesellschaft. Hier kommt es stark darauf an, wie gut die Schadenabteilung des Versicherers lokal aufgestellt ist. Denn nur dann ist eine schnellere, effizientere und konsistentere Bearbeitung der Schadensfälle möglich.

Bei der koordinierten Variante erfolgt die Schadenabwicklung dezentral, was bedeutet, dass der lokale Versicherer für die Bearbeitung der Schadensfälle bis zu seiner lokalen Deckungssumme verantwortlich ist. Wenn der Schaden zusätzlich auch noch in den Mastervertrag fällt, kann zu Verzögerungen und Inkonsistenzen in der Schadenregulierung kommen, wenn keine enge Abstimmung zwischen dem lokalen Versicherer und dem Versicherer im Mastervertrag erfolgt. Vorteil bleibt jedoch, dass lokale Gegebenheiten und spezifische Anforderungen besser berücksichtigt werden können.

Individuelle Prüfung ist entscheidend

Viele Versicherer, die internationale Programme mit Lokalpolicen anbieten, bevorzugen standardisierte lokale Versicherungskonzepte. Dies hat den Nachteil, dass die Besonderheiten des jeweiligen Unternehmens und dessen Risikoprofil nicht optimal berücksichtigt werden. Zu bevorzugen ist deshalb eine individuelle Prüfung, im Rahmen derer für den einzelnen Versicherungskunden analysiert wird, welcher Programmtyp – integriert, koordiniert oder hybrid – den größtmöglichen Nutzen bietet. Dabei werden nicht nur Deckungssummen und Compliance berücksichtigt, sondern auch administrative Belastung, Umsetzbarkeit vor Ort und Risikoverständnis der Tochtergesellschaften.

Bei der Prüfung sind insbesondere folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie ist das Verhältnis zwischen lokaler Risikolandschaft und globaler Steuerung? Es ist wichtig zu verstehen, wie lokale Risiken in das globale Risikomanagement integriert werden können und welche Anpassungen notwendig sind, um eine effektive Steuerung zu gewährleisten.
  • Welche aufsichtsrechtlichen Einschränkungen (z. B. Non-Admitted-Verbot) bestehen?
  • Ist die lokale Schadenregulierung sichergestellt (Parameter: Qualität, Geschwindigkeit und Ressourcen)?
  • Wo liegen mögliche Schwächen eines integrierten Ansatzes, z. B. bei Kapazitätsverzehr durch andere versicherte Einheiten?

Diese Fragen sollten auf Basis realer Programminstallationen weltweit beantwortet werden, das heißt, es sollten konkrete Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis herangezogen werden, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies umfasst die Analyse von bestehenden Programmen, die Bewertung ihrer Effektivität und die Identifikation von Best Practices, die auf andere Programme übertragen werden können. Durch die Nutzung realer Schadendaten und Erfahrungen des Versicherungsmaklers können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Versicherungsprogramme optimal auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Risiken abgestimmt sind.

 
Ein Artikel von
Marcel Braun