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5. April 2019
So revolutioniert Software die Immobilienbranche

So revolutioniert Software die Immobilienbranche

Digitalisierung, Innovation und Start-ups: Dass es sich dabei um mehr als nur gut klingende Schlagworte handeln kann, zeigte die zweitägige Immobilienkonferenz „Smart Building Solutions“ im Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus.

Warum intelligente Gebäude oder Quartiere wie Berlin Heidestraße oder Springpark Valley in Bad Vilbel nicht nur smart, sondern auch charmant und emotional sein wollen, welche Überlegungen es bereits zu Technologien für Immobilien in der Post-Smartphone-Ära gibt und wie und welche Start-ups die Branche aufmischen, waren nur einige der Themen, mit denen sich die 150 Teilnehmer der Konferenz „Smart Building Solutions“ beschäftigten. Die Tagung brachte Investoren, Projektentwickler und Eigentümer, internationale aufgestellte IT-Unternehmen sowie Proptechs zusammen, also junge Unternehmensgründer mit frischen Ideen für die Immobilienbranche.

Wichtiger Standort

Warum für Drees & Sommer der Standort in Aachen weit mehr als nur eine lokale Niederlassung ist, erklärt der Vorstand Steffen Szeidl: „In Aachen sitzt seit mehreren Jahren eines unserer Innovationhubs. Wie in unseren anderen Innovationslaboren ist auch das Center in Aachen einem bestimmten Thema gewidmet. Hier entwickeln und testen wir mit Industrie- und Forschungspartnern unter anderem intelligente Gebäude“.

Weitere Innovationhubs betreibt Drees & Sommer derzeit auch in Basel zum Thema BIM. In Berlin geht es um neue Bürokonzepte und in Eindhoven stehen Nachhaltigkeit, der Cradle to Cradle-Ansatz und wiederverwertbare Baustoffe im Fokus. Im Headquarter Stuttgart gibt es das Gebäude DS HUB, vormals eine Buchbinderei, nun modernisiert mit Co-Workingspace, in das auch der Drees & Sommer-Vorstand eingezogen ist. „Hier erforschen wir vor allem digitale Geschäftsmodelle. Dafür kooperieren wir derzeit mit mehr als 25 verschiedenen Start-ups. Wir verstehen uns vor allem als Dolmetscher zwischen alter und neuer Welt“, erläutert Szeidl.

Großes Interesse traditioneller Immobilienunternehmen

Es seien schließlich vor allem die Start-ups, die mit ihren innovativen Technologien den Druck auf die alte Welt, also die traditionsreichen Immobilienunternehmen erhöhen. Wie wichtig der Austausch mit den jungen Unternehmensgründern ist, das belegte auf der Fachtagung auch das rege Interesse der etablierten Immobilienunternehmen an den anwesenden PropTechs, die neue Lösungen für die Branche präsentierten, darunter Ampido GmbH, BitStone Capital, Disruptive Technologies Research AS, enlighted, formitas GmbH, LCM Digital, MeteoViva GmbH, NavVis, m-hoch3 GmbH, Pinestack GmbH, Signify, S O NAH UG, Thing-it Technologies und wtec GmbH.

Digitale Partnerschaften werden wichtiger

„Neuheiten schnell auf den Markt bringen und dabei höchste Nutzeranforderungen zu erfüllen – das schaffen wenige Unternehmen im Alleingang“, stellt Marco Hofmann Head of LoB Real Estate bei SAP SE klar. „Strategische Innovationspartnerschaften werden daher immer wichtiger. Hier können Start-ups dazu beitragen, Geschäftsmodelle neu zu denken und mit ihren Ideen etablierte Unternehmen zu beflügeln.“

Digitalisierung ist kein Selbstzweck

Wie wichtig es dabei ist, sich auch mit Sicherheitsfragen zu beschäftigen, darauf ging Thomas Simon ein, Geschäftsführer von der IT-Beratungsfirma ComConsult: „Nur mit Backsteinen und Erde lässt sich heute kein Haus mehr bauen. Stattdessen geht es für Investoren darum, die künftige Nutzungsform von Gebäuden abzuschätzen und entlang der Nutzerbedarfe eine passende Digitalisierungsstrategie abzuleiten. Da ein digitalisiertes Gebäude aber laufend Daten erhebt und verarbeitet, ist ein hoher Data Security-Standard unerlässlich. Die Separierung von Netzen, der Einsatz von Firewalls und eine vernünftige Betriebstechnik weisen hier die Richtung.“

Konzentration auf Bedürfnisse der Menschen

Steffen Szeidl fasst zusammen, worauf sich Drees & Sommer bei der digitalen Transformation konzentriert: „Sich radikal nutzer-zentriert ausrichten, neue Technologien als Chance zu begreifen, auf echte Kooperationen mit Forschung, Start-ups und mit unseren Kunden und Geschäftspartnern setzen und Digitalisierung dabei ausschließlich aus der Sicht der Bedürfnisse der Menschen denken.“ (mh)