Online-Suche differenziert sich aus
„Anbieter müssen sich strategisch darauf einstellen, dass die Online-Suche der Verbraucher zunehmend nach neuen Spielregeln funktioniert und sich ausdifferenziert“, erklärt Dr. Torsten Melles, Geschäftsführer beim Marktforschungsinstitut Nordlight Research. „Idealerweise sollte dies mit einem veränderungssensiblen Blick auf einzelne Suchmedien, Zielgruppen und spartenbezogene Informationsfelder erfolgen – nicht durch hype-getriebenen Aktionismus.“
Kündigungs- und Wechselberatung zu Versicherungen via KI?
Weiter zeigt der Trendmonitor, dass über ein Drittel der Nutzer von KI-Tools sich bereits jetzt vorstellen können, KI auch gezielt zur Beratung in Konsumbereichen wie Internet/Mobilfunk (37%), Finanzen (36%), Versicherungen (36%) oder Energieversorgung (35%) zu nutzen.
Als ansprechend betrachten die Nutzer von KI-Tools dabei zum einen generelle Beratungsanlässe wie Produktvergleiche, Bedarfsermittlungen, Portfolio-Optimierungen oder auch Kündigungs- und Wechselberatung. Zum anderen finden die Nutzer auch Beratung zu ganz konkreten Informationen zu einzelnen sektorenspezifischen Produkten wie etwa Altersvorsorgeprodukte, Kryptowährungen oder Solaranlagen und Wärmepumpen als Option. Jeweils rund 70% der KI-affinen Verbraucher zeigen daran großes Interesse.
Andererseits sind viele Verbraucher, die generell bereits KI-Tools nutzen, aber auch noch zurückhaltend bis skeptisch: Für jeden Dritten ist es aktuell noch unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, auf KI-Tools im privaten Alltag gezielt als „Berater“ zu setzen. Rund 30% sind in dieser Frage bisher noch unentschlossen.
Künftiger Einsatz von KI-Tools im Verbraucheralltag
Mehr als die Hälfte der aktuellen Nutzer von KI-Tools will eigenen Angaben zufolge diese Helfer in Zukunft (auch) für die Suche nach Anbietern, Dienstleistern und Shops (55%) oder zum Zwecke von Preisvergleichen und Sparmöglichkeiten (51%) verwenden. Lediglich 15 bis 20% schließen dies generell aus. 42% wollen gezielt bei der Bewertung und Auswahl von Produkten auf die Hilfe von künstlicher Intelligenz setzen. Allgemein haben 44% aller erwachsenen Verbraucher vor, KI-Tools im Alltag künftig (noch) häufiger als bisher zu nutzen. Zum Vergleich: Bei Suchmaschinen sind es 21%.
Klassische Suchmaschinen werden an Relevanz einbüßen
„Klassische Suchmaschinen wie die von Google – samt aktueller Weiterentwicklungen wie KI-Übersichten oder KI-Modus – bleiben für die Informationssuche der Verbraucher auch morgen noch relevant, werden aber an Dominanz verlieren“, so das Fazit von Sarah Schulz, Studienleiterin bei Nordlight Research. „Die KI-Revolution in der Online-Suche vollzieht sich nicht mit einem einzigen großen Knall, sondern differenziert und schrittweise“, so Schulz weiter. (tik)
Lesen Sie auch:
Lesetipp:
Seite 1 So verändert KI die Online-Suche
Seite 2 Online-Suche differenziert sich aus
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können