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6. Juni 2025
Strategiewechsel: Getsafe gibt Versichererlizenz ab
Strategiewechsel: Getsafe gibt Versichererlizenz ab

Strategiewechsel: Getsafe gibt Versichererlizenz ab

Das Heidelberger InsurTech Getsafe hat einen Kurswechsel vollzogen. Nach drei Jahren gibt das Unternehmen seine Versicherungslizenz als Sachversicherer zurück. Künftig will Getsafe nur noch als Assekuradeur arbeiten. Das soll das Geschäft effizienter und skalierbarer machen, so das Unternehmen.

Kehrtwende in Heidelberg: Das InsurTech Getsafe hat angekündigt, im Laufe des Jahres seine im Jahr 2021 erworbene Versicherungslizenz als Sachversicherer zurückgeben zu wollen. Getsafe ist das einzige InsurTech mit einer profitablen Versicherungslizenz, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Im Jahr 2024 konnte Getsafe erstmals einen versicherungstechnischen Gewinn von 694.500 Euro erwirtschaften, wie man im Bericht über Solvabilität und Finanzlage (SFCR) nachlesen kann. Die gebuchten Bruttobeiträge beliefen sich auf 25,57 Mio. Euro.

Geschäft soll effizienter und skalierbarer werden

Doch statt nun wie bisher geplant auch noch Lizenzen für die Kranken- und Lebensversicherung zu beantragen, will das Start-up nur noch als Assekuradeur unterwegs sein. Ziel sei es, das wachsende Mehrspartengeschäft „effizienter und skalierbarer“ abzubilden, so Getsafe. Bereits heute bildet das Unternehmen einen Großteil des Geschäfts über Risikoträger ab.

„Die eigene Lizenz hat uns geholfen, unsere Technologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufzubauen und als neuer Marktteilnehmer Glaubwürdigkeit zu gewinnen“, so Christian Wiens,  CEO und Gründer von Getsafe. Doch man habe erkannt, dass das Ziel, die führende Versicherungsplattform für digitale Kunden über alle Plattformen hinweg zu werden, über eigene Lizenzen „zu langsam und weniger flexibel“ sei. Künftig werde Getsafe mit führenden Risikoträgern kooperieren, und dabei trotzdem operativ unabhängig bleiben, heißt es.

Fokus auf KI

Einen Wettbewerbsvorteil erhofft sich das Start-up durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). „Versicherung basierte jahrelang auf Lizenz, Kapital und Vertrieb“, so Wiens. „Wir bauen sie neu – mit KI. Unsere KI-Agenten übernehmen heute schon einen Großteil von Schadenregulierung, Beratung und Vertragsabschluss. Dafür hat das Unternehmen 50 Mio. Euro in seine Plattform investiert, die auf Basis von realen Kundeninteraktionen Datenpunkte erzeugt. (js)