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4. Oktober 2021
Strom- und Gaspreise um fast 5% gestiegen

Strom- und Gaspreise um fast 5% gestiegen

Im ersten Halbjahr 2021 mussten Haushalte im Schnitt 32,62 Cent je Kilowattstunde für Strom ausgeben. Für Erdgas waren es durchschnittlich 6,41 Cent pro Kilowattstunde. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) legten die Strom- und Gaspreise gegenüber dem zweiten Halbjahr 2020 um 4,7% zu.

Die privaten Haushalte in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2021 im Durchschnitt 32,62 Cent je Kilowattstunde für Strom gezahlt. Erdgas schlug durchschnittlich mit 6,41 Cent je Kilowattstunde zu Buche. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stiegen sowohl die Strompreise als auch die Gaspreise im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2020 damit um 4,7%.

Höhere Haushaltspreise wegen Steueranpassung

Die Privathaushalte mussten in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 insbesondere deswegen mehr für Strom und Gas zahlen, weil der Mehrwertsteuersatz von ermäßigten 16% wieder auf den ursprünglichen Satz von 19% erhöht worden war. Bei einem Jahresverbrauch an Strom von beispielsweise weniger als 1.000 Kilowattstunden sind etwa 67% Prozent des Preisanstieges auf die Umsatzsteuer zurückzuführen. Ohne diesen Effekt hätten private Haushalte laut Destatis zum Beispiel bei einem Jahresverbrauch von mehr als 15.000 Kilowattstunden sogar 0,27 Cent weniger zahlen müssen als noch im zweiten Halbjahr 2020.

Erdgaspreise durch CO2-Zertifikatehandel belastet

Wie das Statistische Bundesamt weiter ausführt, habe der mit dem Brennstoffemissionshandelsgesetz eingeführte nationale CO2-Zertifikatehandel die Erdgaspreise zusätzlich belastet. Je nach Jahresverbrauch mussten die privaten Haushalte allerdings unterschiedliche Gaspreise zahlen. Bei einem Jahresverbrauch von mehr als 200 Gigajoule erhöhten sich die Preise um 9,8%. Bei einem Jahresverbrauch von weniger als 20 Gigajoule dagegen verringerten sich die Preise trotz gestiegenem Umsatzsteuersatz und CO2-Bepreisung um 0,5%.

Die reinen Energiepreise entwickelten sich für Strom und Erdgas unterschiedlich. Während der Energiepreisbestandteil für Strom deutlich zulegte, profitierten die privaten Haushalte bei Erdgas von den bis Mitte 2020 gesunkenen Großhandelspreisen. Hier verringerte sich der Energiepreisbestandteil über alle Verbrauchsgruppen hinweg um 8,2%.

Preisentwicklung für Nicht-Haushaltskunden uneinheitlich

Nicht-Haushaltskunden wie Unternehmen oder Behörden kostete eine Kilowattstunde Strom ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern im ersten Halbjahr 2021 im Schnitt 14,90 Cent. Das waren 1,2% weniger als im zweiten Halbjahr 2020. Dabei klafften die Preise und deren Entwicklung je nach Verbrauchsgruppe deutlich auseinander: Bei einem Jahresverbrauch zwischen 2.000 und 20.000 Megawattstunden fiel der Durchschnittspreis um 2,2%. Dagegen legten die Preise bei einem Verbrauch ab 150 Gigawattstunden deutlich zu, und zwar um 20,3%. Erheblichen Einfluss auf die Preise für Großverbraucher hatte dabei die Strompreisentwicklung an den Energiebörsen, an denen die Preise seit Mitte 2020 deutlich gestiegen waren.

Für Erdgas mussten Nicht-Haushaltskunden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 durchschnittlich 3,05 Cent je Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern hinlegen. Damit war Erdgas für sie 14,2% teurer als im zweiten Halbjahr 2020. Die Preise erhöhten sich über alle Verbrauchsgruppen hinweg: Für Nicht-Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von weniger als 1.000 Gigajoule stiegen die Preise um 6,3%, für Verbraucher mit einem Jahresverbrauch über 4 Millionen Gigajoule um 41%. Dafür gab es je nach Verbrauch unterschiedliche Gründe: Für die Verbrauchsgruppen bis zu 1 Millionen Gigajoule kurbelte vor allem die Einführung der CO2-Bepreisung den Preis, für Verbraucher mit mehr als 1 Millionen Gigajoule Jahresverbrauch die gestiegenen Energiekosten. (tk)

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