Das Analysehaus Scope Fund Analysis untersucht regelmäßig die Performance aktiver Fonds. Konkret herausgearbeitet wird dabei die „Outperformance Ratio“, die zeigt, wie viele der untersuchten Fonds ihren Vergleichsindex schlagen konnten. Jetzt hat Scope die Untersuchung für das Jahr 2023 veröffentlicht, in der fast 2.000 aktiv gemanagte Aktienfonds aus den acht wichtigsten Peergroups auf Herz und Nieren geprüft wurden.
Zu diesen Vergleichsgruppen zählen u. a. die Regionen Nordamerika, Europa, die Schwellenländer und Deutschland. Laut der Scope-Analyse gelang es nach Kosten lediglich 460 Produkten, eine Outperformance gegenüber dem jeweiligen Index im Jahr 2023 zu erzielen. Das entspricht 23,3% und somit 10 Prozentpunkten weniger als im Vorjahr.
Schwellenländer auf dem Vormarsch
In sieben der acht Kategorien ist die Erfolgsrate gegenüber 2022 zurückgegangen. Nur Aktienfonds für Schwellenländer konnten sich im Durchschnitt steigern, meldet Scope. In dieser Gruppe lag die Outperformance Ratio bei knapp 40%. Damit gelang es den aktiven Schwellenländerfonds, in der aktuellen Auswertung auf Rang 2 vorzurücken, nachdem sie vor zwölf Monaten den drittletzten Platz belegt hatten.
Die höchste Outperformance-Quote hat erneut die Gruppe „Aktien Asien-Pazifik ex Japan“ vorzuweisen. Diese ist aber im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken, von 49,2% auf 45,6%. Legt man bei der Berechnung nicht die Anzahl der Fonds zugrunde, sondern das verwaltete Vermögen, fällt das Ergebnis wiederum noch besser aus. Denn dann liegt die Outperformance Ratio bei knapp 60%. Hintergrund für die konstant gute Leistung der Gruppe ist Scope zufolge die besondere Zusammensetzung des Referenzindex. China hat darin ein Gewicht von mehr als 30%. Weil dessen Aktienmarkt 2023 an Wert verlor, konnten viele Fonds glänzen, die das Reich der Mitte untergewichtet hatten.
Aktien Deutschland enttäuscht
Die Kategorie „Aktien Deutschland“ liefert traditionell eine relativ robuste Outperformance Ratio ab, präsentierte sich 2023 jedoch weniger erfreulich. Sie erreichte mit einer Quote von nur 7,8% den vorletzten Platz – mehr als 30 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Gründe für die empfindlich gesunkene Erfolgsquote waren die starke Entwicklung einzelner Bluechips, die die Fonds nicht nachvollziehen konnten, und die relative Schwäche von Nebenwerten, die in Deutschland-Fonds meist einen signifikanten Anteil haben. (mki)
Weitere Informationen zur Scope-Studie gibt es hier.
Bild: © gopixa – stock.adobe.com
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