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21. Februar 2023
Studie: Wie sollte es mit der Rente weitergehen?

Studie: Wie sollte es mit der Rente weitergehen?

1.000 Menschen hat Ipsos befragt, um herauszufinden, wie sie zu Vorschlägen der aktuellen Rentendebatte stehen. Viele meinen, die Rentenkasse sollte durch einen höheren Anteil aus allgemeinen Steuermitteln finanziert werden. Doch es gibt Unterschiede, betrachtet man z. B. Alter und Einkommen.

In einer repräsentativen Online-Befragung hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos untersucht, welche Meinung die Deutschen zu fünf verschiedenen Vorschlägen haben, die in der aktuellen Rentendebatte diskutiert werden.

Steuerzuschuss wird von vielen bevorzugt

Der nach der Umfrage beliebteste Vorschlag ist, das Rentensystem noch stärker als bisher über Steuermittel mitzufinanzieren. 37% der Befragten stimmen hier zu. Mit der stattlichen Aktienrente könnten sich 24% der Befragten anfreunden. Eine Steigerung der Rentenbeiträge für Arbeitnehmer und Unternehmen würden laut Studie 11% befürworten. 6% der Befragten denken, das Rentenalter sollte erhöht werden, während lediglich für 4% auch eine Senkung der ausgezahlten Renten in Ordnung wäre.

Jüngere bevorzugen Aktienrente und Steuerzuschuss

Beim Vergleich der Altersgruppen fällt auf, dass jüngere Befragte zwischen 18 und 39 Jahren deutlich häufiger einer Erhöhung der Rentenbeiträge zustimmen als Ältere. Unter den Befragten zwischen 40 und 59 Jahren sowie 60 und 75 Jahren sprechen sich 9% bzw. 8% dafür aus. Unter den jüngeren Befragten sind es 17%. Personen mittleren (42%) und älteren Alters (41%) stimmen am häufigsten dem erhöhten Steuerzuschuss zu. Bei den Jüngeren liegt dieser Vorschlag mit 27% gleichauf mit der Möglichkeit einer staatlichen Aktienrente. Das Aktienmodell liegt bei den 40- bis 59-Jährigen (21%) und den über 60-Jährigen (25%) auf Rang 2.

Ein Drittel der Gutverdienenden befürwortet Aktienmodell

Aufs Einkommen geschaut hätten 32% der befragten Gutverdiener mit einem Nettohaushaltseinkommen von mehr als 4.000 Euro kein Problem mit der staatlichen Aktienrente. Personen mit einem niedrigeren Einkommen von weniger als 2.000 Euro befürworten es nur mit 16%.

Parteispezifische Unterschiede

In den Ergebnissen zeigen sich außerdem Unterschiede zwischen Wählerinnen und Wählern verschiedener Parteien. 41% der FDP-Wählerschaft würde demnach eine staatliche Aktienrente präferieren, 22% eine Erhöhung des Steuerzuschusses. Bei den Wählerinnen und Wählern der übrigen im Bundestag vertretenen Parteien wird die Aktienrente jeweils am zweithäufigsten als sinnvoll erachtet. Am skeptischsten äußern sich die Anhänger der AfD (23%) und Linken (16%).

Bei Grünen- (44%) und Linken-Wählern (55%) trifft der Vorschlag, die Rentenkasse sollte durch einen noch höheren Anteil aus allgemeinen Steuermitteln finanziert werden, auf große Zustimmung. Laut Ipsos liegen die Anhänger von SPD und Union nahe dem landesweiten Durchschnittswert: 33% bzw. 35% stimmen einer Erhöhung der Steuermittel zu.

Über die Befragung

Die Online-Befragung vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos fand im Februar 2023 unter 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland statt. (lg)

Bild: © Ruchaneek – stock.adobe.com