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12. April 2021
Studie zeigt: Geld macht eben doch glücklich

Studie zeigt: Geld macht eben doch glücklich

Wer über ein höheres Einkommen verfügt, zählt im Alter zu den glücklicheren Menschen. Vermögende bewerten nicht nur ihre finanzielle Situation als besser, sondern sind auch zufriedener, was andere Lebensbereiche betrifft. So lautet das Ergebnis einer Umfrage der Initiative „7 Jahre länger“.

Geld macht nicht glücklich, heißt es immer. Eine Auswertung im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ kommt aber zu einem anderen Ergebnis: Die finanzielle Situation ist ein entscheidender Faktor für Glück im Alter. Bundesbürger mit höherem Einkommen stufen nicht nur ihre finanzielle Lage als besser ein, sie sind auch mit anderen Lebensbereichen deutlich zufriedener als weniger Vermögende. Im Rahmen der Umfrage wurden über 60-Jährige nach ihrer Zufriedenheit in sechs Kategorien befragt: Freunde, Freizeit, Gesundheit, finanzielle Lage, Wohnsituation, Familie und Partnerschaft.

Demnach ist von den 60-Jährigen mit einem Pro-Kopf-Einkommen von weniger als 1.000 Euro pro Monat nur jeder Fünfte mit seiner finanziellen Situation ziemlich oder sehr zufrieden. In der Einkommensgruppe von über 3.000 Euro beträgt der Anteil der ziemlich oder sehr Zufriedenen dagegen rund 80%. Erhebliche Unterschiede offenbart die Auswertung auch bei der Beurteilung der Gesundheit, Freizeit oder Partnerschaft. In der Gruppe der weniger vermögenden Menschen ist nicht einmal jeder Dritte mit seiner Gesundheit ziemlich zufrieden oder zufrieden. In der obersten Einkommensgruppe sind es dagegen fast 70%.

Finanzsituation ausschlaggebend für Lebenszufriedenheit

„Das Einkommen ist ein wesentlicher Faktor für das Glück im Alter. Der Einfluss reicht über die finanzielle Zufriedenheit hinaus“, erklärt Studienleiter Elmar Brähler, emeritierter Professor für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Universität Leipzig. Finanzielle Ressourcen würden die gesellschaftliche Teilhabe erleichtern, sei es durch die Nutzung von Kulturangeboten oder die Finanzierung von Urlauben und Hobbys. Auch die Gesundheitsvorsorge über Zusatzleistungen sei einkommensabhängig. An den Ergebnissen lasse sich aber auch der umgekehrte Zusammenhang ableiten: „Wer in jungen Jahren schwer erkrankt, hat es vergleichsweise schwer, Karriere zu machen, und ist später stärker von Armut bedroht“, so Brähler weiter.

Ungesunder Lebensstil mit Auswirkungen

Studien zufolge würden Geringverdiener außerdem öfter rauchen und sich ungesünder ernähren. Die Unterschiede in der Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit liegen deshalb auch in den unterschiedlichen Lebensstilen begründet. „Viele Weichen für ein zufriedenes und gesundes Leben im Alter werden früh gestellt“, betont Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Versicherungsverbandes GDV, der die Initiative „7 Jahre länger“ trägt. Die Folgen eines über längere Zeit ungesunden Lebensstils würden sich irgendwann nicht mehr kompensieren lassen, so Asmussen weiter. Das gilt auch in Sachen Altersvorsorge.

Wer in den eigenen vier Wänden lebt, ist glücklicher

Ein Zusammenhang zwischen Glück und materieller Sicherheit offenbart sich auch in puncto Wohnsituation. Laut Auswertung sind die 60-Jährigen mit Wohneigentum über alle Einkommensgruppen hinweg zufriedener als diejenigen, die zur Miete wohnen. „Im Alter Wohneigentum zu haben bedeutet eine finanzielle Entlastung“, sagt Brähler. Dies erhöhe den Spielraum für andere Dinge und wirke sich entsprechend positiv auf die Zufriedenheit aus. So müssen sich Eigentümer auch keine Sorgen machen, verdrängt zu werden.

Freundschaft unbezahlbar – Zufriedenheit einkommensunabhängig

Als kaum einkommensabhängig erweist sich dagegen die Zufriedenheit mit Freunden und Bekannten. Aus der Gruppe mit einem Pro-Kopf-Einkommen von weniger als 1.000 Euro sind 70% mit ihren sozialen Kontakten hoch zufrieden, in der höchsten Einkommensgruppe beträgt der Anteil 80%. (tk)

Bild: © Darren Baker – stock.adobe.com