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27. Februar 2023
Technologie- und China-Aktien sind zurück

Technologie- und China-Aktien sind zurück

Die Agentur Scope Fund Analysis hat im Februar wieder 6.700 Fonds auf ihre Performance untersucht und bewertet. Bemerkenswert: Die Verlierer des vergangenen Jahres, chinesische Aktien und Aktien aus dem Bereich Technologie, führten das Feld an.

Auch in diesem Monat hat die Frankfurter Ratingagentur Scope Fund Analysis ihr aktuelles Rating zu insgesamt 6.700 analysierten Fonds veröffentlicht. Bei 269 Fonds verbesserte sich die Bewertung, 290 wurden heruntergestuft. Erstmals bewertet wurden 66 Produkte, davon erhielten 27 aktive Fonds auf Anhieb ein Top-Rating. Besonders an der Bewertung ist auch, dass China-Aktien und Technologie-Aktien das Feld anführten – nachdem sie im letzten Jahr als große Verlierer dastanden. Auch schnitten zum ersten Mal seit langer Zeit europäische Aktien wieder insgesamt besser ab als US-Titel, so Scope.

Carmignac Emergents mit deutlich stärkerer Performance

Der Schwellenländeraktienfonds Carmignac Emergents konnte in den vergangenen Monaten seine Performance deutlich verbessern. Erstmals seit Ende 2007 erhält er wieder das höchste Rating A. Aktuell setzt der Fonds stark auf chinesische Aktien, die mit einem Anteil von 40% im Portfolio deutlich höher gewichtet sind als beispielsweise im MSCI Emerging Markets. Die aktuellen Top-Positionen des mit etwa 40 Titeln recht fokussierten Portfolios sind Samsung Electronics mit 8,7%, Taiwan Semiconductor mit 6,7% und Eletrobras mit 6,1%.

Während die Risikokennzahlen im Peergroup-Vergleich gemischt ausfallen, ist Scope von der kurz- und langfristigen Performance überzeugt. Bspw. liegt der Fonds mit einer Fünfjahreswertentwicklung von 3,65% p. a. deutlich vor dem Peergroup-Durchschnitt von 0,2% p. a. Mit überdurchschnittlichen laufenden Kosten von 2,05% plus Performancegebühr ist der Fonds allerdings allgemein eine teure Wahl für Anleger, findet Scope.

Schwellenländerfonds von Goldman Sachs erhält B-Rating zurück

Nach zwei Monaten mit C-Rating erhält der Goldman Sachs Ems Eq Pf Base das Top-Rating B zurück. Auch hier sind chinesische Aktien leicht übergewichtet, wenn auch mit nur 36% leicht über dem Index. Generell seien die Abweichungen bei der Länderallokation im Fonds moderat. Die Hauptrenditequelle sei laut Scope die Aktienauswahl, wobei das Management mit einer gewissen Benchmarkorientierung vorgehe und über rund 120 Titel streue.

Die größten Titel Taiwan Semiconductor, Tencent und Samsung Electronics sind mit 8,5%, 6,0% und 5,0% gewichtet, jeweils zwischen einem und 2,2 Prozentpunkten höher als im MSCI Emerging Markets. Die Wertentwicklung des Fonds über fünf Jahre liegt mit 2,1% p. a. auf dem Niveau der Peergroup (2,0% p. a.). Über ein Jahr ist sie jedoch mit –17,39% gegenüber –10,6% deutlich schwächer. Auch hier fallen die Risikokennzahlen gemischt aus und die Kosten sind mit 1,94% „nicht gerade niedrig“, wie es Scope ausdrückt.

ETHNA-AKTIV verliert Top-Rating

Der ETHNA-AKTIV hat sein Top-Rating nach nur neun Monaten wieder verloren und rutscht per Ende Januar auf ein C-Rating ab. Die deutlich konservativere Ausrichtung des Fonds, die sich z. B. in der teilweise vollständig gehedgten Aktienquote (also gegen beispielsweise Kursschwankungsrisiken abgesicherte Aktien) gegen Jahresende 2022 äußerte, führte zwar zu geringeren Verlusten als in der Peergroup, doch im darauffolgenden Aufschwung war die Partizipation des Fonds ebenfalls geringer. Über fünf und drei Jahre steht der Fonds mit 0,11% und –0,67% p. a. deutlich besser da als seine Peergroup „Mischfonds Global konservativ“ mit –0,42% und –1,87% p. a.

Auch die Risikokennzahlen fielen über drei Jahre mit einer Volatilität von 6,91% und einem maximalen Verlust von –9,29% im Vergleich zur Peergroup mit 7,17% und –10,15% besser aus. Dennoch bleibe es Scope zufolge abzuwarten, ob sich der Fonds mit seinem risikoaversen Ansatz in Kombination mit hohen laufenden Kosten von 1,87% und Performancegebühr langfristig gegenüber den Mitbewerbern durchsetzen kann.

Erholung im Januar

Im Januar 2023 war laut Scope Rating eine kräftige Erholung in allen Peergroups zu beobachten. Bis auf Geldmarkt USD lagen die 50 größten Peergroups allesamt im Plus. Insbesondere Technologieaktien beeindruckten mit einer Performance von fast 12% auf Monatsbasis, gefolgt von Aktien China und Aktien Deutschland mit jeweils rund 9%. Erstmals seit Langem haben europäische Titel insgesamt auf Jahressicht US-Aktien überholt. Außer der US-Währung, die sich gegenüber dem Euro abschwächte und damit Monatsverluste bei US-Dollar-Geldmarktfonds von –1,20% auslöste, gab es im Januar nur Gewinner, wobei kurz laufende Euro-Anleihen mit 0,63% und Aktien Gesundheitswesen Welt mit 0,77% zu den Schlusslichtern zählten.

Zum Scope Rating

Das Scope Fondsrating bewertet die Qualität eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. Das Rating reflektiert u. a. die langfristige Ertragskraft und die Stabilität der Fondsperformance sowie das Timing- und das Verlustrisiko. Aktuell bewertet die Ratingagentur Scope rund 6.700 in Deutschland zum Vertrieb zugelassene Investmentfonds. Das investierte Vermögen dieser Fonds summiert sich auf rund 4 Bio. Euro.

Das Fondsrating von Scope umfasst fünf Ratingstufen von A bis E. Als Top-Rating gelten A- und B-Ratings. Das A-Rating erhielten in der aktuellen Untersuchung 516 Fonds (7,7%), das B-Rating 1.794 Fonds (26,8%), das C-Rating 2.138 Fonds (31,9%), das D-Rating 1.629 Fonds (24,3%) und das E-Rating 616 Fonds (9,2%). (mki)

Weitere Information zum Scope Fondsrating für Februar 2023 gibt es hier.

Bild: © Edelweiss – stock.adobe.com