Tesla will mehr sein als ein US-Autobauer. Wie der US-amerikanische Hersteller von Premium-Elektroautos und Batteriespeicher nun bekannt gab, startet er nach Kalifornien nun auch in Texas mit einem neuen Versicherungsprodukt durch. Für Tesla-Fahrer bietet der Konzern dort einen neuen Telematiktarif an. Das Besondere dabei: Bei der Berechnung der Prämie verzichtet der Tech-Konzern auf viele gängige Tarifmerkmale.
Merkmale des Tesla-Telematiktarifs
Der Tesla-Telematiktarif sammelt in Echtzeit Daten über das Fahrverhalten, die wiederum als Basis zur Ermittlung der Versicherungsprämie dienen. „Ihre monatlichen Zahlungen basieren auf dem Fahrverhalten und nicht auf den herkömmlichen Faktoren wie Kreditwürdigkeit, Alter, Geschlecht, Schadenverlauf und Fahrtenbuch, die bei anderen Versicherungsanbietern verwendet werden“, schreibt Tesla. Damit verzichtet der Konzern auf viele Merkmale, die üblicherweise zur Berechnung eines Kfz-Tarifs herangezogen werden: eben etwa das Alter und die Zahl der Schäden. Laut Tesla-Angaben wird für die Prämie auch nicht berücksichtigt, ob Versicherte bereits einen Unfall hatten, sodass im Tesla-Versicherungsprodukt wohl auch die Schadenfreiheitsklassen keine Rolle spielen dürften. Im Gegensatz zu anderen Telematiktarifen ist auch keine extra Blackbox vonnöten, die die Daten aufzeichnet. Allerdings: Ein Tesla-Kfz sammelt ohnehin permanent Fahrdaten. Der neue Telematiktarif gilt für Model S, Model 3, Model X und Model Y.
Neues Versicherungsunternehmen namens Tesla?
Der Schritt in den USA unterstreicht die Ambitionen des Weltkonzerns, künftig als eigenes globales Versicherungsunternehmen zu agieren. „Wir bauen ein großartiges, bedeutendes Versicherungsunternehmen auf“, kündigte Elon Musk bereits 2020 vor Investoren an. Nur wenig später ließ der Autobauer auch auf dem deutschen Kfz-Versicherungsmarkt Taten folgen. Bereits seit September 2020 bietet Tesla in Kooperation mit der Bavaria Direkt die Kfz-Versicherung InsureMyTesla an, wie AssCompact bereits berichtete. Die Versicherungstochter Tesla Insurance Limited, ansässig in Malta, hat nun im Frühjahr 2021 eine Niederlassung in Deutschland gegründet und bereits eine entsprechende Zulassung von der Finanzaufsichtsbehörde BaFin erhalten. In Deutschland beantragte Tesla auch für andere Versicherungsgattungen als die Kfz-Versicherung eine Zulassung, so etwa auch für Feuer- und Elementarschäden sowie die allgemeine Haftpflicht. Auch hier kann spekuliert werden, ob man vor allem Policen für die eigenen Produkte anbieten will: Unter anderem ist man auch auf dem Feld der Solartechnik tätig, bietet Hausbesitzern Solarziegel („Solar Roof“) und entsprechende Speicher („Powerwall“) an. (as)
Bild: © metamorworks – adobe.stock.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
