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9. Februar 2022
Tierversicherung: „Die Produktvielfalt ist relativ bunt“

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Dog and cat together. Dog hugs a cat under the rug at home. Friendship of pets

Tierversicherung: „Die Produktvielfalt ist relativ bunt“

Die Tierhalterhaftpflicht ist in einigen Bundesländern verpflichtend, in anderen nicht. Sind sich Tierhalter der Risiken bewusst?

In Hamburg, Berlin, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen ist man als Hundehalter gesetzlich dazu verpflichtet, eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen. In den restlichen Bundesländern gilt diese Pflicht nur für Listenhunde. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern gibt es gar keine Versicherungspflicht. Generell besteht noch großer Aufklärungsbedarf in diesem Bereich. Tierhalter sind sich der finanziellen und rechtlichen Risiken offenbar nicht gänzlich bewusst, denn der Anteil an Tierhaltern ohne eine Tierhalterhaftpflicht liegt aktuell bei etwa 27%. Ein erschreckend hoher Anteil. Bei durchschnittlich 80.000 Schäden im Jahr ist ein existenzbedrohender Haftpflichtschaden im Rahmen des Möglichen und sollte durch eine bedarfsgerechte Tierhalterhaftpflichtversicherung abgesichert werden.

Nun haben zig Versicherer Tierhalterhaftpflichttarife auf dem Markt. Wie stark unterscheiden sich denn die Produkte?

Die Produktvielfalt ist bei Tierhalterhaftpflichttarifen relativ bunt. Bei der Produktqualität gibt es jedoch große Nuancen und jeder Tierhalter muss sich mit seinem Versicherungsbedarf sehr genau auseinandersetzen, um die bestmögliche Absicherung mit einer Tierhalterhaftpflicht zu erreichen.

Zeichnen sich hier bestimmte Trends ab?

ESG (Environmental, Social and Governance) ist der kommende Trend in der gesamten Versicherungsbranche und beschreibt das Thema Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Sozial und Unternehmensführung. Durch die Verabschiedung der Taxonomie-Verordnung (EU 2020/852) der EU sind Versicherungsunternehmen nun dazu verpflichtet, einen Beitrag in den genannten Bereichen zu leisten und diesen Beitrag offenzulegen. Anhand von ESG-Kriterien lassen sich somit Wirtschaftstätigkeiten von Versicherungsunternehmen analysieren und als ökologisch nachhaltig definieren. Ein Trend, der bei Tierhaltern in Zeiten des Klimawandels gut ankommt.

Wird der Markt insgesamt unübersichtlicher? Und wie gelingt es angesichts der Angebotsvielfalt, die Spreu vom Weizen zu trennen?

Die Übersicht kann man nur mit einer detaillierten Analyse des Marktes bewahren. Hierfür nutzt softfair das Leistungsratingverfahren, bei dem 18 verschiedene Leistungsbereiche objektiv und neutral analysiert werden. Das Ergebnis unterstützt Vermittler in der Beratung ihrer Kunden und hilft diesen bei der Entscheidungsfindung. Ansonsten sollte der Tierhalter bei der Wahl eines geeigneten Tarifes auf eine zeitgemäße Deckungssumme für Personen-, Sach- und Vermögensschäden wertlegen. Hiermit kann man schon stark selektieren und Basistarife rausfiltern. Ebenfalls wichtig ist eine Absicherung von Mietsachschäden an unbeweglichen und beweglichen Sachen in gemieteten Räumen. Einige Tarife bieten hier keine Absicherung an und liefern somit grundsätzlich ein gutes Auswahlkriterium für die Entscheidungsfindung. Am Ende des Tages ist eine gute Absicherung jedoch abhängig von den Bedürfnissen des Tierhalters und dem vorhandenen Budget.

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Ein Interview mit
Mortesa Yakubi