Mit 19.400 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2019 ist laut Creditreform der zehn Jahre andauernde Rückgang der Unternehmensinsolvenzen zu Ende gegangen. Gleichwohl liegt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2019 auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Auch bei den privaten Verbrauchern schwächte sich der Rückgang der Insolvenzen deutlich ab. Die Vorjahreszahl von 67.740 wurde zwar um 3% unterschritten. In den Vorjahren lag das Minus aber noch bei 5,9 und 6,9%.
Mehr Insolvenzen von Großunternehmen
Wie schon von Euler Hermes berichtet, treffen die Insolvenzen vermehrt größere Unternehmen. In 0,8% aller Fälle hatte das Unternehmen mehr als 100 Beschäftigte. Zu den Großinsolvenzen des Jahres zählen unter anderem Gerry Weber und der Krankenhausbetreiber ViaSalus. Den zahlenmäßig größten Anteil am Insolvenzgeschehen haben weiterhin Unternehmen mit höchstens fünf Beschäftigten. Ihr Anteil ist aber leicht von 82,3 auf 81,7% gesunken.
Deutlich gestiegene Schadenssumme
Die Insolvenzschäden für die Gläubiger nahmen im Zuge zahlreicher größerer Insolvenzen im Jahr 2019 um 3,4 Mrd. Euro auf insgesamt 23,5 Mrd. Euro zu. Die durchschnittliche Schadenssumme für die Insolvenzgläubiger stieg auf 856.000 Euro je Insolvenzfall. Einen Anstieg gab es auch bei den insolvenzbedingten Arbeitsplatzverlusten. Rund 218.000 Stellen sind infolge der diesjährigen Unternehmensinsolvenzen bedroht bzw. weggefallen. 2018 waren es nur 198.000. (mh)
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