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10. Juli 2020
Trotz Corona: Deutsche Mietpreisrallye kennt keine Atempause

Trotz Corona: Deutsche Mietpreisrallye kennt keine Atempause

Die Angebotspreise für Mieten in Deutschland kennen weiter kein halten. Im ersten Halbjahr sind sie in drei Viertel der deutschen Großstädte erneut gestiegen. In der Spitze haben die Mieten sogar um ein Zehntel zugelegt.

Die Corona-Krise hat dem Mietmarkt in Deutschland keine Verschnaufpause verpasst. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 sind die Angebotsmieten in 61 von 80 untersuchten Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern gestiegen. In weiteren zehn Städten sind sie immerhin stabil geblieben. Das zeigt eine Analyse von immowelt. Die größten Zuwächse verzeichnen Offenbach und Reutlingen mit einem Plus von jeweils 10%. Die beiden Städte stehen repräsentativ für den Trend, dass die Mietpreise insbesondere in Städten zulegen, die in der Nähe von großen und hochpreisigen Wirtschaftszentren liegen.

Generelle Trendwende bleibt aus

„Das Wachstum der Angebotsmieten hat sich in vielen deutschen Großstädten zwar bereits im vergangenen Jahr verlangsamt, eine generelle Trendwende ist allerdings nicht zu erkennen“, sagt Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO von immowelt. „Lediglich dort, wo in der Vergangenheit extreme Anstiege stattfanden, lassen sich nun leichte Preiskorrekturen erkennen. In kleineren Universitätsstädten, wo derzeit wegen der Corona-Pandemie die neuen Studenten ausbleiben, entspannt sich der Mietmarkt jedoch etwas.“ In Erlangen sind die Angebotsmieten zum Beispiel um 2% auf 10,70 Euro gesunken, in Ulm um 3% auf 10 Euro und in Heidelberg um 4% auf 11,10 Euro. In Münster und Freiburg lag das Minus sogar bei 5%.

Metropolen legen weiter zu

In den deutschen Millionenstädten sind die Preise im ersten Halbjahr 2020 hingegen weiter gestiegen. In Köln werden bei Neuvermietungen mit 11,10 Euro im Median 5% mehr pro Quadratmeter verlangt als im Vorjahr. In Hamburg müssen Mieter bei der Wohnungssuche im Median mit 12,10 Euro für den Quadratmeter kalkulieren. Das entspricht einem Plus von 3%. Sogar in München, der teuersten Stadt Deutschlands, ist das Preisniveau im ersten Halbjahr weiter gestiegen: um 2% auf nunmehr 18,80 Euro.

Sonderfall Berlin

Ein Sonderfall ist Berlin. Trotz Mietendeckel ist der Medianpreis der Mieten in der Hauptstadt um 4% auf 12,20 Euro gestiegen. Darin enthalten sind jedoch auch die Angebotsmieten von Neubauten mit einem Baujahr ab 2014, die nicht von der Regulierung betroffen sind. Deren Preisniveau ist umso stärker, wie eine detaillierte immowelt Analyse des Berliner Immobilienmarkts zeigt. Vergleichsweise günstiger Wohnraum findet sich derweil weiter vor allem in ostdeutschen Großstädten. In Dresden und Leipzig werden trotz weiterer Anstiege nur Quadratmeterpreis von 7,70 bzw. 7 Euro fällig. (mh)

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