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25. Mai 2020
Versicherungsbetrug: Fünf Trends, die Versicherer kennen müssen

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Versicherungsbetrug: Fünf Trends, die Versicherer kennen müssen

Trend Nummer 2: Die wachsende Bedeutung von Social Media

Ein weiterer wichtiger Trend ist die wachsende Bedeutung von Social Media. Soziale Medien sind bei Ermittlungen eine primäre Informationsquelle. Viele Unternehmen durchforsten Social Media bereits nach Informationen, um verborgene Beziehungen und Verbindungen aufzudecken. Für viele Versicherer ist dies bei der Betrugsbekämpfung von entscheidender Bedeutung. Sie gewinnen auf diese Weise ein tieferes Verständnis und erhöhen durch Prozessautomatisierung die Effizienz der Ermittlungen.

Die führenden Versicherer haben die Bedeutung der sozialen Medien erkannt und beschäftigen ganze Teams von Social Media-Analysten. Das Fachwissen von Experten wird zwar immer die entscheidende Rolle spielen, aber Automatisierung und künstlicher Intelligenz werden eine immer größere Bedeutung erlangen. Es gibt eine ganze Reihe von Werkzeugen, die eine Automatisierung von Social Media-Analysen erlauben. Die Herausforderung liegt nicht in der Verfügbarkeit solcher Werkzeuge, sondern darin, ob diese mit den bestehenden IT-Plattformen kompatibel sind und ob diese stabil auf der Plattform laufen.

Trend Nummer 3: Silos aufbrechen

Bis vor Kurzem war die Vorgehensweise bei Versicherungsbetrug noch recht einfach. Betrüger haben etwa versucht, mittels der missbräuchlichen Nutzung personenbezogener Daten, sich einen unrechtmäßigen wirtschaftlichen Vorteil. Das war eine einigermaßen vorhersehbare Vorgehensweise. Heute gehen die Kriminellen subtiler vor. Sie warten zum Beispiel ab, bis eine Überwachung abgeschlossen ist und führen ihren Angriff erst zu einem späteren Zeitpunkt darauf vertrauend aus, dass ein vor längerer Zeit erfolgter Identitätsdiebstahl mit geringerer Wahrscheinlichkeit entdeckt wird. Oder sie könnten Kryptowährungen nutzen, um Zahlungen und Transfers zu verschleiern. Versicherer müssen sich des Risikos bewusst sein, das mit bestimmten Transaktionen verbunden ist.

Versicherer sollten sich insbesondere darüber im Klaren sein, dass sogenannte Silos Betrug erleichtern, und zwar unabhängig davon, ob diese sich innerhalb von Abteilungen befinden oder ob sich die verschiedenen Unternehmensbereiche, etwa die für Sicherheit und für Risikokontrolle zuständigen Abteilungen, voneinander in Silos abschotten. Aus diesem Grund nehmen Versicherungsunternehmen mittlerweile eine 360-Grad-Sicht auf Betrug ein und brechen die Silos auf, die zuvor dazu geführt haben, dass verdächtige Aktivitäten nicht erkannt wurden. Eine logische Folge ist, dass Versicherer ihre Daten auf eine andere Weise als bislang verwalten müssen.