Sie haben speziell auch Lösungen für Natur- und Waldkindergärten im Angebot. Was unterscheidet diese Einrichtungen von klassischen Kitas – auch in Bezug auf Risiken?
Der wesentliche Unterschied ist der Standort und der Naturbezug – denn die Betreuung findet grundsätzlich im Freien statt. Meistens gibt es einen Bauwagen oder einen Schutzraum, wenn es draußen mal so richtig ungemütlich wird. Aber ein Nieselregentag ist für einen Waldkita-Zwerg kein Hindernis, den Tag nicht im Wald zu verbringen.
Das Risiko eines Bauwagens oder eines Flurstücks ist natürlich ein ganz anderes als das eines Schul- oder Kindergartengebäudes. Zusätzlich hat der Waldeigentümer, auf dessen Flurstück der Betrieb stattfindet, natürlich Sorgen, was da sonst noch alles passieren kann – das fängt bei der Baumpflege an und hört bei Insektenstichen oder Wildtieren auf.
Welche typischen Schadensfälle oder Haftungsfragen treten bei Natur- und Waldkindergärten häufiger auf?
Ehrlich gesagt sind diese Mandate sehr, sehr pflegeleicht. Da gibt es kein Gebäude, das eine Leitungswasser- oder Feuerschaden verursacht. Da bohren vielleicht mal Kinder mit einem Ast Löcher in ein Zelt oder eine Jurte kommt durch Witterung zu Schaden, aber die Schadensfälle halten sich – auch nach 24 Jahren Erfahrung in der Branche – sehr in Grenzen.
Wirken sich die zunehmenden Extremwetterereignisse auf die Risikoeinschätzung aus?
Wenn Pädagogen einen Waldkindergarten planen, dann entsteht zumeist ein Traumbild mit einer Idealvorstellung des eigenen Betriebs: Der Waldkingarten-Bauwagen steht auf einer Waldlichtung direkt bei einem kleinem Fluss. Dass die Traumvorstellung dieses Betriebs ein versicherungstechnischer Kopfschuss sein kann, wird dann erst bewusst, wenn Pädagogen das erste Mal mit uns reden, uns den Standort auf Google Maps zeigen und von uns eine erste Risikoeinschätzung erhalten. Auch kommt zum Tragen, dass Waldkindergärten zumeist nicht umfriedet oder umzäunt sind. Das Thema Vandalismus oder Einbruch spielt daher gelegentlich auch mal eine Rolle.
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