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8. Juni 2023
Versicherungsschutz für das Pferd mehr gefragt

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Versicherungsschutz für das Pferd mehr gefragt

Kostenexplosion durch GOT-Novelle

Verstärkt in den Fokus gerückt ist das Versicherungssegment durch die Neufassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die seit November letzten Jahres gültig ist. Eine Anpassung war notwendig, um die kostendeckende Arbeit von Tierärzten sowie die flächendeckende medizinische Versorgung der Tiere weiterhin zu gewährleisten. Mit der neuen GOT sind die Gebühren teilweise massiv angestiegen.

Dies kann für ernüchternde Überraschungen bei Pferdebesitzern sorgen. Denn die Kosten sind nach oben hin nur schwer abschätzbar: Die Abrechnung der Tierärzte erfolgt innerhalb eines Gebührenrahmens, der von einem einfachen bis zum dreifachen Satz angesetzt wird und je nach individuellem Fall variiert. Der Notdienst am Wochenende, ein sonstiger außergewöhnlicher Zeitaufwand oder auch besondere medizinische Umstände in einer spezialisierten Klinik rechtfertigen beispielsweise die Abrechnung über den dreifachen Satz der GOT hinaus.

Das macht sich auch bei der Uelzener für die durchschnittlichen Zahlungen häufig auftretender Leistungsfälle bemerkbar. So sind die Kosten für die Behandlung einer Kolik bei Pferden beispielsweise um über 50% gestiegen – Beträge, bei denen auch Pferdebesitzer mit höherem Haushaltsnettoeinkommen an ihre Grenzen stoßen können, wenn sie diese alleine tragen müssten.

Minimierung des wirtschaftlichen Risikos

Diese Entwicklung sowie die gestiegenen Kosten für Energie und die allgemeine Inflation bedeuten für viele Pferdebesitzer eine zunehmende finanzielle Herausforderung, verbunden mit Unsicherheit und Sorgen – besonders wenn sie nicht oder nicht ausreichend versichert sind. Ohne Versicherungsschutz stehen Besitzer im schlimmsten Fall vor der Entscheidung, ihrem Tier eine dringend notwendige Behandlung aus finanziellen Gründen zu versagen. Sensibilisiert für das steigende Risiko unvorhergesehener Kosten wächst das Interesse an einer Absicherung. Einer Umfrage zum Abschluss von Versicherungen rund um das Pferd zufolge hatte 2019 nur knapp die Hälfte aller Pferdebesitzer eine Kranken- oder OP-Versicherung für ihr Tier abgeschlossen, und noch viel weniger von ihnen hatten die Relevanz anderer Versicherungsprodukte für sich erkannt. Zumindest 11% der befragten Pferdebesitzer wünschten sich eine Krankenversicherung für ihr Tier.

Höhere Nachfrage

Aufgrund der aktuellen Entwicklung ist hier Bewegung im Markt. Dies spiegelt sich auch in den jüngsten Erfahrungen der Uelzener wider: Die Nachfrage nach einem Rundum-Krankenversicherungsschutz für Pferde ging seit der GOT-Novelle um etwa 20%, nach reinen OP-Versicherungen um etwa 10% nach oben – Tendenz steigend.

Für die Gestaltung eines optimalen Versicherungsschutzes im Segment Pferd sind viele individuelle Faktoren zu berücksichtigen, die sich am besten im persönlichen Beratungsgespräch ermitteln lassen. Denn der Abschluss einer Tierversicherung beruht ganz wesentlich auf Vertrauen.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 06/2023 und in unserem ePaper.

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Ein Artikel von
Dr. Felix Garlipp