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23. Juni 2021
Verträge: Generation 50plus als Wechselmuffel

Verträge: Generation 50plus als Wechselmuffel

Finanztip hat eine Studie durchgeführt, der zufolge besonders die Generation 50plus sich als wechselunwillig zeigt, wenn es um Verträge geht. Vor allem bei Kfz-Versicherungen, Strom und Mobilfunk schlummere im Wechsel aber viel Sparpotenzial.

Wer einen neuen Vertrag abschließt, bekommt bei vielen Anbietern attraktive Konditionen. Bestandskunden hingegen bezahlen oft mehr und bekommen mitunter sogar weniger Leistung. Eine aktuelle Finanztip-Studie zeigt, dass vor allem über 50-jährige Verbraucher wechselfaul sind, und das kann teuer werden: Allein bei den Themen Kfz-Versicherung, Strom und Mobiltelefon entstehen einem Standardkunden so Mehrkosten von jährlich bis zu 460 Euro. 

Dass mit zunehmendem Alter die Autoversicherung teurer wird, ist hinlänglich bekannt. Dennoch fassen 40% der über 50-Jährigen laut Finanztip-Studie grundsätzlich ihren aktuellen Tarif nicht an – vor allem, weil sie mit ihrer Versicherung zufrieden sind. Doch diese Treue kostet. „In unserer Beispielrechnung sparten wir im Schnitt bis zu 50 Euro im Jahr durch den Wechsel in einen preiswerteren Tarif. Vor dem Hintergrund, dass Versicherungen mit dem Thema Alter sehr unterschiedlich umgehen und auch Typ- und Regionalklassen jedes Jahr neu berechnet werden, sollte Versicherte ab 50 jedes Jahr Tarife vergleichen. Macht die eigene Versicherung ein faires Angebot, ist die Treue verdient.“ Andernfalls sei ein Wechsel angesagt. Das gehe mit Tarifrechnern im Netz einfach und dauere maximal eine halbe Stunde, sagt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von Finanztip.

Knapp jeder Dritte über 50 hat der Studie zufolge außerdem noch nie den Stromanbieter gewechselt. Das Sparpotenzial sei hier aber groß – laut einer aktuellen Beispielrechnung von Finanztip bringe der Wechsel in einen günstigen Tarif bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch (3.000 KWh) knapp 150 Euro im Jahr. Aber auch wer vor Jahren schon einmal seinen Stromanbieter gewechselt habe, solle regelmäßig Tarife vergleichen. Mehr als jeder zweite über 50 habe zwar vor Jahren schon einmal den Stromanbieter gewechselt, vergleiche aber nicht regelmäßig Tarife. Für die Anbieter sei es lukrativ, dass die besonders geburtenstarken Jahrgänge nicht wechselten.

Ein weiterer Kostenfaktor privater Haushalte sind Handytarife. „Im Mobilfunkbereich beobachten wir seit Jahren fallende Preise – erst im E-Netz, jetzt zunehmend auch im hochwertigen D-Netz“, sagt Tenhagen. Die Folge: Je älter ein Tarif ist, desto teurer ist er im Vergleich zu neuen Angeboten. „Vor allem die Generation 50plus telefoniert besonders häufig zu hohen Kosten, denn jeder dritte Handyvertrag von ihnen ist älter als fünf Jahre.“ Das gehe besonders im D-Netz ins Geld, wie eine Beispielrechnung von Finanztip zeigt: Besteht hier der Vertrag schon seit zehn Jahren zahlen die Inhaber 264 Euro im Jahr zu viel, bei fünf Jahre alten Verträgen immerhin noch 192 Euro. Der Rat vom Finanztip-Chef: „Handyverträge sollten mindestens alle zwei Jahre überprüft werden. Oft reicht es schon, dem Anbieter mit der Kündigung zu drohen, um deutlich bessere Konditionen zu erhalten.“ (ad)

Bild: © Thomas Reimer – stock.adobe.com