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24. Juni 2021
Von Versicherern, MVP-Herstellern und den Leiden des Maklers

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Von Versicherern, MVP-Herstellern und den Leiden des Maklers

Wie geht es im Maklerbüro weiter?

Am Ende der Workshop-Serie sind zwei Dutzend Makler deutlich schlauer und hoffentlich auch prozessual automatisierter als vorher. Und damit könnte dieser Erfahrungsbericht enden, wenn der Vollständigkeit halber nicht noch einige Erkenntnisse zum aktuellen Stand der Makler und ihrer IT genannt werden müssen:

Die Vermittlerpost der Concordia und anderer Versicherer kommt bei vielen Maklern bereits digital ins Haus, BiPRO ist bekannt und wird aktiv genutzt. Aber es fehlt an automatisierten Prozessen für die Weiterverarbeitung. Viele MVP-Systeme bieten die Möglichkeit, solche Prozesse einzurichten und auf den eigenen Betrieb anzupassen, aber die Mehrheit der Makler nutzt diese Funktionen nicht. Heute lässt sich dieser manuelle Aufwand noch kompensieren, auf Dauer ist das keine Alternative. Ein Drittel der befragten Makler sagten in der letzten Umfrage der deutschen-versicherungsboerse.de, dass ihnen die prozessualen Möglichkeiten des eigenen MVP-Systems nicht bekannt seien. Das ist nicht akzeptabel, die Makler müssen das Thema jetzt mal angehen.

Wie geht das? Die Abbildung von Weiterverarbeitungsregeln überfordert viele Anwender. Makler sind Versicherungs- und Vertriebsexperten, nicht jeder hat IT-Automatisierung zu seinem Hobby gemacht. Es fehlt an technischem Know-how und hier brauchen die Makler Unterstützung. Die Concordia ist da konsequent und gutes Vorbild in der Branche: Nach Investition in die Technik werden jetzt Maklerbetreuer zu „Digitalen Coaches“ fortgebildet und mithilfe von diesen Intensiv-Workshops das Know-how an die Makler vermittelt. Ein Teilnehmer fasste die Erfahrungen zusammen: „So eine Workshop-Serie hätte mir bereits sehr viel Zeit und Aufwand erspart!“

Notwendige Kommunikation zwischen den Beteiligten

Die Maklerprozesse in unserer Branche sind noch nicht perfekt. Es gibt falsche Kategorisierungen von Dokumenten und Prozessen. Das muss dem Versicherer gemeldet werden, damit er das korrigieren kann. Der Makler muss das in seinem Prozess berücksichtigen und der MVP-Hersteller eine technische Hilfestellung im System bereitstellen. Aber dazu müssen alle Prozessbeteiligten in den Erfahrungsaustausch treten, das ersetzt keine BiPRO-Norm. Deswegen ist der konsequente Angang dieses Themas durch die Concordia so bemerkenswert. Der nächste Workshop ist bereits in Planung: Ein Erfahrungsaustausch unter Maklerpraktikern zur Daten- und Dokumentübernahme als Vorbereitung einer MVP-Migration. (ad)

Bild im Text: Amit Singh (Concordia), Susanne Jakobs (Smart InsurTech) sowie viele Maklerkollegen, © dvb; Artikelbild © sitthiphong – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Harry Fuchs (218449) am 25. Juni 2021 - 13:43

Da kann der Makler noch so gut aufgestellt sein, wie er will. Kaum ein Versicherer bietet die Möglichkeit, nur halbwegs automatisch eine Kontoverbindung oder Adresse zu ändern. Nicht mal Dokumente kann man auf den Versichererportalen zu einem Vertrag ablegen. Gesellschaften, wie z. B. HK oder Auxilia sind da schon eine Ausnahme, obwohl auch da eine automatisierte Ablage über z. B. Versicherungsnummer nicht möglich ist. Die Marktführer sind da sogar grottenschlecht. Keine einheitliche Regelung z. B. über den GDV möglich. Jeder macht sein Ding und der Makler soll's dann richten. Anstatt mal einen Makler zu fragen, werden die IT'ler (Praxisidioten, sorry für die lebensnahe Bezeichnung) bemüht, von denen noch keiner hunderte von Vorgängen am Tag abzuwickeln hatte. Aber dann halt weiterhin Adressänderungen per Mail/pdf. Soll doch der Innendienst den Vorgang händisch irgendwann mal erledigen. Eines ist aber sicher, es liegt nicht (nur) an den Maklern, dass es hier nicht weiter geht.
mfg
Harry Fuchs