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22. Mai 2025
Was steckt hinter der Rekordstimmung am Dax?

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Was steckt hinter der Rekordstimmung am Dax?

Was steckt hinter der Rekordstimmung am Dax?

Das steckt hinter der Dax-Rally

Generell gilt: Die Märkte sind komplex. Dementsprechend lassen sich Marktbewegungen nicht in nur wenigen Absätzen zusammenfassen und begründen. Trotzdem gibt es ein paar Anhaltspunkte, die erklären können, woher die Euphorie an der deutschen Börse kommt. Das Handelsblatt hat einige Erläuterungen von Anlagespezialisten gesammelt, die etwas Aufschluss geben.

Christoph Berger, Chef für europäische Aktien beim Asset-Manager Allianz Global Investors, bspw. schildert, was auch andere Investmentexperten in den vergangenen Wochen festhielten: „Wir sehen seit Längerem, dass sich Anleger wieder stärker auf Europa konzentrieren, und da ist Deutschland einer der aussichtsreichsten Märkte.“ Auch würden das US-Downgrade der Ratingagentur Moody’s, die Anfang der Woche die USA in Sachen Kreditwürdigkeit herabgestuft hatte, sowie die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien eher für Europa und eher gegen die USA sprechen.

Lockerung der Schuldenbremse treibt Dax

Das Handelsblatt bezieht sich weiterhin auf den Leiter Aktienstrategie bei Pictet Wealth Management, Graham Secker, der in Europa vor allem den Dax in guter Position sehe: „In keinem europäischen Land hat sich die makroökonomische Position so verbessert wie in Deutschland.“ Damit meint Secker die Lockerung der Schuldenbremse, die die neue Regierung jüngst beschloss. Weiterhin sei der Dax „relativ liquide“, könne also besser gehandelt werden als andere europäische Indizes.

Christoph Berger von AllianzGI erläutert außerdem, dass auch die Gewinnerwartungen für die Dax-Unternehmen mittlerweile vielversprechend seien. Nächstes Jahr erwarte man für den Dax ein ähnliches Gewinnwachstum wie für den S&P 500. Auch sei der Dax im Vergleich zu den USA immer noch „wesentlich attraktiver“ bewertet, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis.

Wie geht’s weiter?

Für Ulrich Kater, Chefvolkswirt bei der Dekabank, hängt viel von den volkswirtschaftlichen Daten der nächsten drei Monate ab. Diese würden „Auskunft geben, welche Konsequenzen die Zollpolitik Trumps für den Wirtschaftsverlauf der Welt hat“. Man sollte jetzt keinesfalls in Euphorie ausbrechen, denn eine schwache Konjunktur oder hohe Inflation, besonders in den USA, könnten dann Rückschläge für den Aktienmarkt bringen. Über 25.000 Punkte wären für eine Dax-Rally zu viel.

Sören Hettler, Leiter der Anlagestrategie bei der DZ Bank, mahnt ebenso zu Vorsicht: „Die Investoren haben den Zollstreik zwar abgehakt, und der Ukraine-Krieg stellt derzeit offensichtlich keine Belastung mehr dar. Aber eine Textnachricht von Trump kann das wieder ändern.“ (mki)

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