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7. November 2022
wefox: InsurTech, das auf persönlichen Vertrieb setzt

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wefox: InsurTech, das auf persönlichen Vertrieb setzt

Was heißt das für das Makler­geschäft? Ist die Anbindung von Einzelmaklern zu aufwendig?

Da wir den gesamten Markt abdecken, ist auch die Anbindung für Einzelmakler enorm einfach gestaltet. Wir haben einen sehr einfachen, automatisierten Anbindungsprozess. Dieser ermöglicht es allen unabhängigen Maklern und Vermittlern, schnell und völlig frustfrei eine Anbindung an uns zu erhalten, um direkt loslegen zu können.

Stehen denn dann auch Maklerpools für Sie im Fokus?

Erfahrungsgemäß ist es so, dass Einzelmakler heutzutage intensiv mit Pools zusammenarbeiten, da sie dort wichtige Mehrwerte für ihren Berufsstand erhalten. Insofern ist die Zusammenarbeit mit ihnen für uns im Fokus. Durch die Pools werden die Prozesse für Makler in der Regel noch einfacher, da sie die vielen unterschiedlichen Prozesse der Versicherer in deren Systemen vereinen.

Was ist denn in Sachen Produktportfolio geplant? Bleibt es weiterhin bei den bisherigen Versicherungsprodukten oder wird es komplett neue Bereiche geben?

Aktuell funktioniert unser Set-up mit den jetzigen Retail-Produkten wie Kfz-, Haftpflicht-, Hausrat- und Fahrrad- bzw. E-Bike-Versicherungen sehr gut. Das sind Produkte, die prinzipiell auch in Krisenzeiten gebraucht werden. Als junger Versicherer werden wir über unsere Produktplattform unser Produktportfolio sukzessive ausbauen. Wir haben gerade neu eine Wohngebäudeversicherung auf den Markt gebracht und arbeiten unter anderem auch an einer Lösung im Bereich der Unfallversicherung. 

Lassen Sie uns noch näher auf das bereits angesprochene Affinity-Geschäft eingehen, das sie auch strategisch erschließen wollen. Was macht diesen Bereich für wefox so interessant? 

Das Affinity-Geschäft bietet zahlreiche Möglichkeiten, speziell auf bestimmte Kundengruppen konzipierte Versicherungsprodukte anzubieten. Wer hier schnell individuelle Lösungen anbieten kann, hat klare Vorteile am Markt. Mit der assona GmbH haben wir in unserer Gruppe bereits einen Spezialisten mit 19 Jahren Erfahrung. Darüber hinaus sprechen wir mit weiteren interessanten externen Partnern.

Können Sie uns Beispiele nennen, in welche Richtung es dabei geht?

Wir sehen hier Potenziale zum Beispiel in den Bereichen Automotive, Banking und Handel. Im Handelsgeschäft kann dies etwa die Zusammenarbeit mit einem Partner sein, der in seiner Warenwirtschaft exklusiv nur unsere Produkte als Annex vertreibt. Dies erleichtert dem Händler den Verkauf von Versicherungsprodukten erheblich. Bei uns ist dies im Fahrradbereich der Fall. Ein weiteres Beispiel ist der stark wachsende Markt im Dienstrad-Leasing. Mit jedem vermittelten Leasing-Fahrrad wird auch eine spezielle Versicherung verkauft. Bei einem der größten Anbieter im Markt wird der Ver­sicherer nun die wefox sein. 

Sie haben auch Ihr Vertriebsteam neu aufgestellt. Persönliche Ansprechpartner, die es bisher nur für Makler gab, sollen nun auch für strukturierte Vertriebe und im Affinity-Markt zum Einsatz kommen. Werden dann künftig alle Kanäle aus einer Hand betreut?

Es ergibt durchaus Sinn, die Vertriebssteuerung zentral zu gestalten, da die Themen bei allen Vertriebskanälen ähnlich sind. Heute geht es primär um Prozesse und Services. Die persönlichen Betreuer unserer Partner im Vertrieb sind Spezialisten in ihrem jeweiligen Marktsegment. 

Lassen Sie uns noch bei den Prozessen bleiben: Ab Herbst wollen Sie schrittweise BiPRO-Normen implementieren. Das klingt für uns, als ob das etwas spät kommt. Ist das für Versicherer nicht schon fast eine Voraussetzung in der Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern?

Das Thema BiPRO wird seit vielen Jahren heiß in der Branche diskutiert. Es ist allerdings nicht so, dass BiPRO flächendeckend zum Einsatz kommt und ohne BiPRO der Marktzugang verwehrt wäre. Als international agierender Versicherer werden wir den zukünftigen Anforderungen des deutschen Marktes begegnen und bringen uns heute schon dafür in Stellung. Für unsere Partner und auch uns als junges B2B-InsurTech bringt es Vereinfachung und Mehrwerte in den Prozessen. Wir verzichten bereits seit Gründung auf Papier und sind ein digitales Versicherungsunternehmen mit einer hohen Dunkelverarbeitungsquote. Dazu gehört in Deutschland auch das Vorhalten der BiPRO-Normen in einer guten und soliden Ausprägung. 

 
Ein Interview mit
Christian Botsch