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20. März 2020
Wegen Corona: Schließungswelle bei offenen Immobilienfonds

Wegen Corona: Schließungswelle bei offenen Immobilienfonds

Offene Immobilienfonds waren in den vergangenen Jahren auf der Überholspur. Immobilieninvestments gelten bisher auch als weniger stark von der Corona-Krise betroffen oder teils sogar als deren Gewinner. In Großbritannien geraten die offenen Immobilienfonds nun aber offenbar unter Druck.

Das Coronavirus hat Europa fest im Griff. In Großbritannien bringen die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus die dortigen offenen Immobilienfonds laut übereinstimmenden Medienberichten unter Druck. Dort gebe es eine regelrechte Schließungswelle. Betroffen seien Produkte von Standard Life Aberdeen, Columbia Threadneedle, Legal & General, BMP, Aviva und Janus Henderson.

Verlässliche Bewertung aktuell kaum möglich

Die Fondsmanager begründen die vorübergehenden Schließungen damit, dass viele der Fondsobjekte aktuell unmöglich korrekt zu bewerten seien. So würden die Nutzer von Hotels, Einzelhandelsobjekten wie auch von Büros teilweise oder gar komplett zu Hause bleiben. Vor diesem Hintergrund sei es nicht möglich, einen verlässlichen Immobilienwert festzustellen.

Über 7 Mrd. Pfund eingefroren

Wie The Guardian berichtet, sind inzwischen über 7 Mrd. Pfund (rund 7,7 Mrd. Euro) in den offenen Immobilienfonds eingefroren. Dem Geschäftsführer des britischen Immobilienfondsverbands (Aref) Paul Richards zufolge, sei es auch wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit und der sinkenden Zahl von Immobilientransaktionen schwieriger geworden, Objekte zu bewerten. Zum Schutz der langfristig orientierten Anleger sei es daher sinnvoll, die Anteilsrücknahmen auszusetzen. In Deutschland sind bisher hingegen keine Fondsschließungen bekannt. Scope sieht die offenen Immobilienfonds in Deutschland zudem gut gerüstet für die Krise, unter anderem aufgrund relativ hoher Liquiditätspuffer. (mh)

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