Viele wünschen Beratung, nutzen sie aber nicht
Obwohl sich 56% mehr Hilfe bei Finanzentscheidungen wünschen, haben 61% der Befragten noch nie eine persönliche Altersvorsorgeberatung in Anspruch genommen. Dabei zeigt dieser Schritt oft Wirkung: 59% derer, die sich beraten lassen, schließen danach auch ein Vorsorgeprodukt ab. Anlässe, sich mit dem Thema zu beschäftigen, sind vor allem der Berufseintritt (30%), die erste Renteninformation (17%) oder die Geburt eines Kindes (7%).
Widerspruch bei der Produktauswahl
Für die meisten Sparer (57%) ist Sicherheit das wichtigste Kriterium bei der Produktauswahl, während Rendite nur für 26% entscheidend ist. Entsprechend dominieren konservative Anlagen wie Lebensversicherungen (51%) und Riester-Verträge (34%). Obwohl 62% der Befragten bereit wären, für mehr Rendite auch mehr Risiko einzugehen, rangieren ETF-Sparpläne (27%) noch dahinter. Lediglich bei Jüngeren zeichnet sich ein Trend zu Aktien und Fonds ab.
Ruf nach mehr Generationengerechtigkeit
Eine große Mehrheit (74%) wünscht sich mehr Fairness zwischen den Generationen. Reformvorschläge wie das Einbeziehen von Selbstständigen und Beamten in die gesetzliche Rente (32%) oder eine Mindestrente (35%) finden Zuspruch, allerdings nur jeweils von einer Minderheit der Befragten. Ein höheres Renteneintrittsalter von 70 Jahren lehnen 78% klar ab.
Frauen im Nachteil
Weil Frauen öfter in Teilzeit arbeiten oder für die Familie beruflich pausieren, erhalten sie im Schnitt deutlich geringere Renten als Männer (1.394 Euro vs. 1.809 Euro, Quelle: DRV, Stand Ende 2023). Diese Lücke setzt sich bei der privaten Vorsorge fort: 23% der Frauen sorgen gar nicht privat vor (Männer: 19%). Zudem wählen Frauen eher konservative Anlageprodukte. Nur 19% der Frauen nutzen ETFs, während es bei den Männern 35% sind.
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