Ein Artikel von Janik Sauerbier, Geschäftsführer der InsurMagic GmbH
Studien zeigen: Rund 82% aller Deutschen über 14 Jahren nutzen WhatsApp mindestens einmal pro Woche. Die App ist damit das digitale Kommunikationsmittel Nummer eins in Deutschland. Während die Nutzung überwiegend privater Natur ist, spielt WhatsApp auch im geschäftlichen Kontext eine wachsende Rolle. Gerade in der Kundenkommunikation von unabhängigen Versicherungsmaklern liegt der Einsatz nahe: Der Kontakt ist meist persönlich, die Beziehung von Vertrauen geprägt, und viele Kunden schätzen eine schnelle Rückmeldung. Nachrichten über WhatsApp werden in der Regel zeitnah gelesen, während E-Mails oft tagelang unbeantwortet bleiben oder im Spamfilter verschwinden.
Datenschutz und rechtliche Rahmenbedingungen
Die Beliebtheit von WhatsApp steht seit jeher im Spannungsfeld mit datenschutzrechtlichen Bedenken. Die Übernahme durch Meta (ehemals Facebook) im Jahr 2014 hat intensive Diskussionen über Datenflüsse und Transparenz ausgelöst. Spätestens seit Inkrafttreten der DSGVO 2018 ist klar: Die normale Variante der App ist für die geschäftliche Kommunikation absolut nicht geeignet. Als Antwort bietet WhatsApp seit 2018 eine Business-Version an, die Unternehmen den Abschluss eines Auftragsverarbeitungsvertrags, entsprechend der DSGVO, ermöglicht. Damit können Berater die Anwendung unter Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben einsetzen. Gleichwohl gibt es kritische Stimmen, die die Genauigkeit des Vertragswerks und mögliche Risiken beim Umgang mit personenbezogenen Daten hinterfragen. Fakt ist: Eine absolute Sicherheit gibt es nicht – weder bei WhatsApp noch bei anderen Kommunikationskanälen. Die Business-Lösung ist aktuell der einzige Weg, WhatsApp DSGVO-konform im Vertrieb einzusetzen. Wichtig hierbei: Die Kunden können weiter die normale WhatsApp-App verwenden. Neben dem Datenschutz ist die Beratungsdokumentation ein zentrales Thema. Die Nachweispflicht liegt klar beim Berater. Informelle Kommunikation, die ausschließlich in einem Messenger stattfindet, birgt das Risiko von Haftungslücken. Es ist daher empfehlenswert, WhatsApp-Nachrichten systematisch in die Dokumentation einzubeziehen.
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