Der subjektiv empfunden persönliche Wohlstand der Deutschen ist im Jahr 2022 erheblich zurückgegangen. Das hat Ipsos im Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D) herausgefunden. Für das bereits seit 2012 bestehende Wohlstandsbarometer werden persönliche Interviews in den Zielhaushalten geführt.
Starker Rückgang beim Wohlstandsempfinden
Die Menschen, die im November und Dezember 2022 befragt wurden, schätzen ihre ökonomische Situation und ihr gesellschaftliches Umfeld demnach deutlich negativer ein als im Vorjahr. Insgesamt bewerten nur noch 47% der Befragten ihren Wohlstand als hoch. Dies ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (54%), den es laut Ipsos so seit Beginn der Erhebung noch nicht gab. Als Grund dafür vermuten die Autoren die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, etwa die Inflation. Interessant: Selbst die Corona-Pandemie hat bei den Befragten den gefühlten Wohlstand nicht so sehr sinken lassen wie der Krieg.
Wer kann sich noch alle materiellen Wünsche erfüllen?
Nicht ganz so viel getan hat sich bei der Einschätzung der Befragten zu Arbeitsplatz und Rente: Im Gegensatz zum Vorjahr (65%) sind nun 54% weiterhin davon überzeugt, dass diese ihnen sicher seien. Allerdings herrschen trotzdem finanzielle Sorgen in der Bevölkerung vor. Die Autoren nehmen an, dies lässt sich auf den befürchteten Wertverlust des Geldes zurückführen. Lediglich 35% der Befragten geben noch an, sie könnten sich weiterhin alle materiellen Wünsche erfüllen. Ergebnis aus dem Vorjahr: 46%. „Ich habe keine finanziellen Sorgen“ können laut der Befragung 42% von sich behaupten. Und wie sieht es bei der finanziellen Vorsorge aus? Auch hier ist der Wert gefallen, und zwar um 10 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr: 41% denken, sie könnten für ihre Zukunft in ausreichendem Maße finanziell vorsorgen.
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