Wie die Marktanalyse von Engel & Völkers Research zeigt, ist die Kauflust am Wohnimmobilienmarkt zurückgekehrt. Das spiegelt sich in den durchschnittlichen Angebotspreisen wieder. Im zweiten Quartal 2025 sind die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand um 4,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen und lagen bei 3.964 Euro pro Quadratmeter. Ein- und Zweifamilienhäuser legten um 2,7% zu auf einen mittleren Angebotspreis von 380.00 Euro.
Höhere Transaktionszahlen
Die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen in Deutschland ist im Gesamtjahr 2024 um 19,8% auf 266.289 Immobilien gewachsen. Das Transaktionsvolumen erhöhte sich um 21,1% auf 66,7 Mrd. Euro. Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichneten bei den Verkäufen einen Anstieg von 15,3% auf 224.089 Objekte. Das Umsatzvolumen wuchs in diesem Segment um 17% auf 78,5 Mrd Euro.
„Die Preise und Transaktionszahlen für Wohnimmobilien liegen noch immer unter den Spitzenwerten der Jahre vor 2022. Doch die aktuellen Zugewinne und die anziehende Handelsaktivität bestätigen deutlich, dass eine Erholungsphase eingesetzt hat”, erklärt Till-Fabian Zalewski, CEO von Engel & Völkers D-A-CH. „Käuferinnen und Käufer finden vielerorts wieder verlässliche Marktbedingungen mit stabilem Bauzins vor und nutzen diese Konditionen.”
Stärkere Preisanstiege im Umland
Die durchschnittlichen Angebotspreise pro Quadratmeter für Ein- und Zweifamilienhäuser in den deutschen Top-7-Städten bewegten sich in den vergangenen zwölf Monaten bei 5.915 Euro. München bleibt mit Abstand das teuerste Pflaster mit Angebotspreisen von 8.998 Euro pro Quadratmeter. Berlin und Hamburg liegen mit 5.229 bzw. 5.337 Euro pro Quadratmeter darunter, bleiben aber nach wie vor auf einem hohen Niveau.
Die Preise zwischen den Metropolen und ihren umgebenden Landkreisen klaffen deutlich auseinander. Im direkten Umland der Top-7-Städte betrug der mittlere Angebotspreis 4.007 Euro pro Quadratmeter und war damit rund 1.900 Euro niedriger als in den Städten. Im Münchner Umland wurden im zweiten Quartal 2025 durchschnittlich 6.927 Euro pro Quadratmeter aufgerufen, im Berliner Umland 3.365 Euro pro Quadratmeter und im Hamburger Umland 3.313 Euro pro Quadratmeter.
Für ein Einfamilienhaus mit 140 m2 Wohnfläche ergeben sich Preisunterschiede zwischen Stadt und Land von im Schnitt rund 270.000 Euro. Laut Engel und Völkers ist die Tendenz steigend: So haben die Immobilienpreise in den vergangenen zehn Jahren im Umland mit durchschnittlich 6% pro Jahr stärker angezogen als in den Städten selbst mit 4,9%.
Zur Mietentwicklung
Zwischen den zweiten Quartalen 2024 und 2025 erhöhte sich die durchschnittliche Angebotsmiete für Wohnimmobilien um 6%, ähnlich wie in den Vorjahren. Somit liegt die Preissteigerung über die vergangenen fünf Jahre betrachtet bei über 30%.
„Diese Situation verstärkt bei vielen Mieterinnen und Mietern den Wunsch, eine eigene Immobilie zu besitzen. Die Situation ist günstig, denn trotz gestiegener Finanzierungskosten ist der Immobilienerwerb erschwinglicher geworden”, erklärt Zalewski. „Aufgrund höherer Einkommen sank der Anteil des Jahresnettoeinkommens, der für die Immobilienfinanzierung aufgewendet werden muss, auf durchschnittlich 20%. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber mehr als 27%t im Jahr 2022.”
Kaufnachfrage und Preise dürften weiter anziehen
Engel & Völkers Research erwartet für die kommenden sechs bis zwölf Monate mit einer stabilen Weiterentwicklung des Wohnimmobilienmarkts mit weiter wachsenden Transaktionszahlen. Sowohl bei Häusern als auch bei Eigentumswohnungen rechnen die Analysten insbesondere in guten und sehr guten Lagen mit Preiszuwächsen. In mittleren und einfachen Lagen erwarten die Experten mit einer Stabilisierung der derzeitigen Preise. Die Preisunterschiede zwischen Metropolen und ihrem Umland könnte perspektivisch noch zunehmen.
„Der Markt für Wohnimmobilien hat nach turbulenten Jahren eine deutliche Wende vollzogen”, fasst Zalewski zusammen. „Stabile Zinsen und verbesserte Rahmenbedingungen sorgen für Zuversicht, Planbarkeit und damit für eine steigende Kaufnachfrage. Im Vergleich zu anderen Asset-Klassen bleiben Immobilien in Deutschland eine langfristig sichere Anlage, die solide Wertzuwächse und vor allem eine hohe emotionale Rendite verspricht“, so der CEO von Engel & Völkers D-A-CH weiter. (tik)
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