AssCompact suche
Home
Immobilien
10. Februar 2021
Wohnimmobilienpreise in Deutschland steigen weiter rasant an

Wohnimmobilienpreise in Deutschland steigen weiter rasant an

Neubauimmobilien haben sich 2020 zum Teil um mehr als ein Fünftel verteuert. Schuld sind hohe Baukosten und teure Grundstück. Innerhalb eines Jahres legten die Preise dadurch um bis zu 21% zu. Und auch Bestandsimmobilien sind zum Teil kräftig teurer geworden.

In vielen deutschen Großstädten sind die Preise für Neubauwohnungen in den vergangenen Jahren explodiert. Selbst im Krisenjahr 2020 ist keine Trendumkehr zu erkennen. Innerhalb eines Jahres stiegen die Preise in den größten Städten um bis zu 21%. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von immowelt für die 14 Städte in Deutschland mit mehr als 500.000 Einwohnern.

Spitzenreiter München wird noch teurer

Selbst in Deutschlands teuerster Stadt München kletterten die Preise weiter in die Höhe. Nach einem Plus von 10% kostet der Quadratmeter dort aktuell 9.970 Euro. Für eine neu gebaute 80-Quadratmeter-Wohnung mit 3 Zimmer werden somit fast 800.000 Euro fällig. Hinzu kommen die Kaufnebenkosten. Für viele Familien dürften diese Preise nicht mehr leistbar sein. Wollen sie trotzdem in einen Neubau einziehen, bleibt daher oftmals nur der Weg weit aus der Stadt hinaus.

Auch andere Städte werden immer teurer

In den anderen deutschen Millionenstädten dürfte es vielen Familien ähnlich gehen, wenngleich das Preisniveau deutlich niedriger ist. In Hamburg kostet der Quadratmeter für eine Neubauwohnung derzeit 5.860 Euro. Das sind 7% mehr als im Vorjahr. In Berlin und Köln legten die preise sogar um 8 und 9% zu. Berlin liegt bei den Quadratmeterpreisen nun knapp oberhalb der 5.000-Euro-Marke, Köln knapp darunter.

Grundstückspreise steigen stark

Ein Grund für die hohen Neubaupreise sind die seit Jahren stark steigenden Grundstückspreise. In vielen Städten sind freie Grundstücke eine Seltenheit und dementsprechend teuer. Zusätzlich zum teuren Baugrund spielen auch die hohen Baukosten beim Neubau eine preistreibende Rolle: Laut Statistischem Bundesamt ist der Baupreisindex von 2019 auf 2020 trotz corona-bedingter Mehrwertsteuersenkung um 1,6% gestiegen.

In dieser Stadt steigen die Preise am stärksten

Beide Faktoren spielen auch in Stuttgart eine entscheidende Rolle. Denn im Gegensatz zu Hamburg und Berlin ist die Fläche von Stuttgart aufgrund der Kessellage begrenzt. Baugrund ist folglich noch begehrter und teurer, was sich wiederum in der Preisentwicklung widerspiegelt. Binnen eines Jahres verteuerten sich Neubauwohnungen um 21%. Das ist der höchste Wert aller untersuchten Städte. Der Quadratmeter kostet inzwischen über 1.000 Euro mehr also noch vor einem Jahr. Immobilienkäufer müssen inzwischen mit Preisen von 6.700 Euro pro Quadratmeter rechnen. Für eine familientaugliche Wohnung werden somit mehr als 500.000 Euro fällig.

Neubauten in Dortmund ein Drittel so teuer wie in München

Ein komplett anderes Preisgefüge zeigt sich in Dortmund. In der westfälischen Metropole sind die Kaufpreise von Neubauwohnungen deutlich günstiger. 3.210 Euro kostet dort der Quadratmeter. Zum Vergleich: Käufer zahlen damit nur rund ein Drittel so viel wie in München. Zugleich hat Dortmund trotz eines Anstiegs um 11% weiter die niedrigsten Preise aller untersuchten Städte. Das benachbarte Essen (+15 Prozent) ist mit 3.450 Euro nur minimal teurer. Die niedrigen Preise für Neubauten in den beiden Ruhrgebietsstädten begründen sich laut immowelt.de hauptsächlich durch die deutlich preiswerteren Grundstücke. Die reinen Baukosten unterscheiden sich deutschlandweit hingegen kaum.

Auch Ostdeutschland verhältnismäßig günstig

Neben dem Ruhrgebiet kommen Immobilienkäufer besonders in Ostdeutschland auf ihre Kosten. Sowohl in Leipzig mit 3.450 Euro als auch in Dresden mit 3.750 Euro sind die Neubaupreise vergleichsweise günstig. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage zeigt allerdings auch dort die Preiskurve steil nach oben: Leipzig verzeichnet ein Plus von 17%, in Dresden legten die Preise um 12% zu.

Preise für Bestandsimmobilien legen ebenfalls teils kräftig zu

Die steigenden Preise für Neubauten sorgen auch dafür, dass auch die Preise von Bestandswohnungen zulegen. Den größten Preisanstieg verzeichnet Frankfurt mit einem Plus von 21% auf 5.320 Euro. Auch bei Bestandswohnungen bleibt München aber der klare Spitzenreiter. Nach einem Plus von 8% müssen Käufer dort bei Bestandswohnungen aktuell 7.620 Euro pro Quadratmeter zahlen. Auch in Hamburg wurde im vergangenen Jahr ein neuer Höchstwert erreicht: In der Hansestadt kostet der Quadratmeter inzwischen 4.620 Euro pro Quadratmeter – ein Anstieg von 8% binnen eines Jahres. Etwas weniger zahlen Wohnungskäufer in Berlin. Doch auch in der Hauptstadt verteuern sich die Angebotspreise von Eigentumswohnungen um 7% auf 3.680. (mh)

Bild: © yongheng19962008 – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Jan Lanc (392496) am 10. Februar 2021 - 14:26

Die Preise steigen weiter und das wird sich so schnell nicht ändern. Was sollen die Leute mit dem Geld machen außer Immobilien zu kaufen?

Aktien liegen nicht jedem und Bitcoin ist zum zocken aber nicht als Anlage geeignet!