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8. September 2022
Wohnungssuchende setzen sich bei Kaltmiete engere Grenzen
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Wohnungssuchende setzen sich bei Kaltmiete engere Grenzen

Angesichts von Inflation und hohen Energiekosten planen Mieter weniger ihres verfügbaren Einkommens für die Kaltmiete einer neuen Wohnung ein als noch vor einem Jahr. Dies zeigt eine Analyse von ImmoScout24. Teilweise kalkulieren Suchende aber mehr als 30% für die Miete ein. 

Eine aktuelle Datenanalyse des Immobilienportals ImmoScout24 veranschaulicht, wie sich der Anteil des Einkommens, den Wohnungssuchender für die Kaltmiete ihres neuen Zuhauses veranschlagen, in deutschen Großstädten verändert hat: Demnach machen Mieter Abstriche bei der Wohnungssuche und planen weniger ihres verfügbaren Einkommens für die Kaltmiete einer neuen Bleibe ein als noch vor einem Jahr.

Suche nach kleineren Wohnungen oder günstigeren Lagen

„Wir sehen anhand der über ImmoScout24 getätigten Kontaktanfragen, dass die Menschen in diesem Jahr vielerorts einen kleineren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für die Miete einkalkulieren als noch im Vorjahr“, sagt Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24. „Wenn die allgemeinen Lebenskosten steigen, bleibt weniger für die Miete übrig. Bei gleichzeitig steigenden Angebotsmieten suchen die Menschen vermehrt nach kleineren Wohnungen oder außerhalb der Metropolen und Ballungszentren“, so Schroeter weiter.

Laut Auswertung ist der Mietanteil im Vergleich zum Vorjahr in Halle an der Saale sowie in Chemnitz und Cottbus am stärksten gesunken. In weiteren 14 der 80 beleuchteten Großstädte verringerte sich der veranschlagte Mietanteil innerhalb eines Jahres um 2 bis 3 Prozentpunkte. In 36 Städten mit über 100.000 Einwohnern planen Wohnungssuchende im ersten Halbjahr 2022 zwischen 1 und 2 Prozentpunkte ihres verfügbaren Einkommens weniger ein als noch im ersten Halbjahr 2021. Lediglich in neun von 80 deutschen Großstädten bliebt der Anteil für die Kaltmiete unverändert oder erhöhte sich sogar leicht – wie etwa in Gelsenkirchen und in Karlsruhe.

Ein Viertel bis ein Drittel des Einkommens für die Miete

Die Höhe des Mietanteils des Einkommens, den Wohnungssuchende für ein neues Zuhause einplanen, variierte im Vergleich der 80 Großstädte teilweise deutlich. Die fünf Städte, in denen der Mietanteil deutschlandweit am geringsten ausfällt, sind Chemnitz, Jena, Cottbus, Magdeburg und Schwerin. In diesen ostdeutschen Städten bewerben sich Suchende laut ImmoScout24 auf Wohnungen, deren Kaltmiete rund ein Viertel des Haushaltsnettoeinkommens ausmacht. Den höchsten Mietanteil mit einem Drittel des Einkommens weisen bundesweit die Städte München, Wiesbaden, Oldenburg, Heilbronn und Stuttgart auf. In 32 von 80 deutschen Großstädten planen Suchende trotz steigender Energiekosten mehr als die empfohlenen 30% des Haushaltsnettoeinkommens für die Kaltmiete ein. (tk)

Bild: © Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com