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19. Juni 2022
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Unternehmensanleihen und Schwellenländer sind besonders attraktiv

Auch für Unternehmensanleihen bieten sich im aktuellen Umfeld Chancen, insbesondere im Investment-Grade-Segment, punktuell aber auch bei Hochzinspapieren (High Yields). Denn die Fundamentaldaten haben sich nur wenig geändert. Dennoch begannen sich in der zweiten Januarhälfte die Renditeaufschläge (Spreads) für Hochzinsanleihen auszuweiten, was auf eine Abschwächung des Aktienmarktes zurückzuführen war.

Die Spreads europäischer Hochzinsanleihen haben sich dabei stärker ausgeweitet als die von US-Anleihen, da der Krieg in der Ukraine größere Auswirkungen auf Europa hat. Die Kreditmärkte für Investment-Grade-Anleihen wurden ebenfalls durch die höheren Spreads belastet und hatten gleichzeitig mit höheren Renditen für Staatsanleihen zu kämpfen.

Die jüngste Marktschwäche eröffnet dabei immer wieder Investment-Gelegenheiten. Insbesondere BBB-Anleihen mit niedrigerem Rating erscheinen interessant, wobei die GBP-/EUR-Märkte gegenüber den USD-Märkten attraktiver bewertet erscheinen. Bei Hochzinsanleihen wiederum ist angesichts der aktuellen Volatilität eine gewisse Zurückhaltung angebracht, wobei es bisher immer noch Gelegenheiten gab, durch eine Positionierung mit kürzerer Duration und eine sorgfältige Titelauswahl einen Wertzuwachs bei US-Hochzinsanleihen seit Jahresanfang zu erzielen.

Anders sieht es in den Schwellenländern aus. Ihre Rentenmärkte haben sich nach einem schwierigen Jahr 2021, das durch die Volatilität des chinesischen Immobilienmarktes und die Anfälligkeit der Schwellenländerwährungen gegenüber höheren US-Staatsanleiherenditen geprägt war, nicht erholt. Im Jahr 2022 werden sich diese Themen fortsetzen. Die Krise in der Ukraine kommt erschwerend hinzu und verstärkt die negative Stimmung gegenüber der Anlageklasse. Auch wenn die kommenden Monate schwierig sein dürften, werden die Schwellenländer unserer Meinung nach im Jahr 2022 einen Punkt erreichen, an dem sie sehr attraktiv bewertet sein werden.

Fazit

Es gibt mithin gute Gründe, optimistisch zu sein, was die Erträge von festverzinslichen Wertpapieren angeht. Vor allem die derzeitige Volatilität könnte Chancen eröffnen. Das gilt zum einen für Kern-Staatsanleihen. Aber auch der Appetit auf Risikoanlagen scheint nach wie vor groß zu sein. Die Ausfallraten dürften sich kaum von ihren historischen Tiefstständen entfernen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass an den Anleihemärkten bereits viel eingepreist wurde und ihre Fähigkeit, nach oben zu überraschen, nicht unterschätzt werden sollte – zumal auf­einanderfolgende negative Jahre bei Anleihen äußerst selten sind.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 06/2022, s. 38 f., und in unserem ePaper.

Bild: © FR Design – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Nick Hayes