AssCompact suche
Home
Software
11. April 2023
„Finanzmanagement und Makler gehören aufs Smartphone“
Using mobile cellphone, Close up hands of asian bookkeeper female working with stack of papers and balance sheet with bureaucracy hardworking in office desk.

„Finanzmanagement und Makler gehören aufs Smartphone“

COVAGO nutzt die Finanz-App von Vinlivt als SaaS-Lösung und bietet Kunden damit ein „Financial Home“. Was das bedeutet und welche Benefits eine solche App bietet, erklären Uwe Lätsch, CEO der Vinlivt GmbH, und Dominik Hägele, Geschäftsführer der Covago Versicherungsmakler GmbH, im Interview.

Herr Hägele, Herr Lätsch, die Vinlivt-Finanz-App wurde mit COVAGO als Pilotprojekt eingerichtet. Wie ist der aktuelle Stand?

Uwe Lätsch: Die gemeinsame Pilotphase ist im August 2022 gestartet und die Kunden-App ist seitdem im aktiven Einsatz. Im Februar 2023 konnten wir die zweite Phase einleiten. Nun geht es darum, schrittweise alle COVAGO-Kunden in Verbindung mit der Maklerpool-Anbindung komfortabel in die App zu integrieren und um vollautomatisiert Bestandsübertragungen aus der App zu ermöglichen.

Wie kam es zu dem Projekt?

Uwe Lätsch: COVAGO war auf der Suche nach einer unabhängigen, zeitgemäßen Kunden-App für ihren Vertrieb, um Stammkunden digital zu begleiten. Das aktuelle Marktangebot konnte jedoch nicht überzeugen. Durch Netzwerkbekanntschaften wurden wir schließlich aufeinander aufmerksam. Gleich in den ersten Gesprächen wurde deutlich, dass wir gemeinsam etwas Großes und Neues aufbauen. Ich beobachte vermehrt, dass moderne Finanzvertriebe wie COVAGO wie Start-ups agieren: entscheidungsfreudig, technologie-getrieben und innovativ denkend.

Die App soll für die Kunden ihr Financial Home werden. Das ist ein Schlagwort rund um PSD2, um die es wieder ruhiger geworden ist. Waren die Erwartungen zu hoch?

Uwe Lätsch: Ganz klar nein. PSD2 hat sich sehr gut weiterentwickelt. Das Potenzial ist, nicht nur unserer Einschätzung nach, noch in den Kinderschuhen – die Erwartungen sind noch hoch. Die PSD2 hat alte Systeme abgelöst und Banken gezwungen, neue Technologien zu liefern. Das ist nun passiert. Wenn alte Systemlandschaften abgeschafft werden, fühlen sich neue anfangs wie ein Rückschritt an – doch die Entwicklung ist nicht aufzuhalten.

Der aktuelle Standard hat eine gute Basis erreicht, um diese mit Kundenmehrwerten auszustatten. Zudem ist die Akzeptanz von Open Banking über die Jahre immens gestiegen, genau an den Stellen, ­wo klare Mehrwerte für Anwender geboten werden, wie in unserer App.

Wie viele COVAGO-Berater und -Kunden werden denn mit der Vinlivt-App ausgestattet?

Dominik Hägele: Unser Ziel ist, alle Kunden mit der App und alle Berater mit dem Sales-Hub auszustatten. Am Ende entsteht eine Win-win-­Situation für Kunde und Berater durch die nahtlose Kommunikation und erhöhte Beratungsqualität. Die Digitalisierung der Kundenschnittstelle ist das Elixier und wichtiger Bestandteil unserer COVAGO Beratungsstrategie. In den letzten Monaten hat die Vinlivt-App bewiesen, dass sie eine wesentlich höhere Alltagsrelevanz im Kundenleben bietet als andere Lösungen. Die COVAGO Finanzberatung nimmt ab jetzt am Kundenleben teil und ist da, wo sie heutzutage hingehört: in jeder Hosentasche unserer Kunden.

Welche Rolle spielt der Berater rund um die App?

Dominik Hägele: Der Berater spielt die zentrale Rolle, da der Kunde unkompliziert über die App mit dem Berater in Kommunikation treten kann. Wir bekommen von unseren Kunden die Rückmeldung, dass sie es wertschätzen, nicht bei einem ihnen fremden Menschen in einem Serviceteam zu landen. Die App stärkt die Bindung und Loyalität zwischen Kunde und Berater. Der Berater erhält neue, beratungsrelevante Einblicke, dadurch kann er seine Kunden noch besser verstehen und beraten. Die Vinlivt-App ist unsere digitale Unterstützung für eine bedarfsorientierte Beratung.

Komfort spielt bei solchen Angeboten immer eine große Rolle. Wie ist die App in die Abläufe des Vermittlungsgeschäfts eingebunden?

Dominik Hägele: Die App wurde zum zentralen Punkt der Kundenbetreuung; speziell die Datenübermittlung und der Austausch sowie die Abwicklung weiterer Beratungsprozesse finden nun effizient auf digitalem Weg statt. Das gilt auf Kunden- genauso wie auf Beraterseite. Berater können zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle sein, um individuelle Lösungen anzubieten. Wichtige Informationen wie Eheschließungen oder eine Gehalts­erhöhung können sofort verarbeitet und relevante Handlungen für die Beratung abgeleitet werden. Diese Lebensereignisse haben elementare Auswirkungen auf die Finanzangelegenheiten unserer Kunden.

In der App schlagen viele Daten auf, es werden Kampagnen und Push-Nachrichten versendet. Da drängt sich die Frage nach dem Datenschutz auf?

Uwe Lätsch: Unsere Vertriebslösung ist zu 100% DSGVO-konform. Datenschutz ist bei Vinlivt in jedem einzelnen Entwicklungsprozess integriert. Wir unterliegen zudem einer laufenden Prüfung durch externe Datenschutzexperten. Man kann eigentlich sagen: Datenschutz ist unser USP! Daten werden ausschließlich mit dem erforderlichen Consent ausgetauscht. Die eingesetzte Open-Banking-Technologie, wird nur auf expliziten Kundenwunsch für den Berater freigegeben. Als Plattformanbieter ist uns bewusst, welches hohe Gut wir verwalten, deswegen ist die App-Architektur so gewählt, dass der Kunde zu jeder Zeit das Steuer behält und damit auch entscheidet, was geteilt werden soll und was nicht.

Eignet sich die Vinlivt-App nur für größere Vertriebe?

Uwe Lätsch: Vinlivt eignet sich für große und kleine Finanzvertriebe! Aktuell nutzen mehr als 30 Vertriebe die Vinlivt-Plattform. Zu unseren Kunden gehören einzelne Versicherungsmakler genauso wie größere Finanzvertriebe. Wir sind seit Beginn im engen Austausch mit vielen Vertrieben, auch um ihre Anforderungen genauestens zu verstehen und Lösungen dafür zu entwickeln.

Gerade Großvertriebe stehen vor immensen Herausforderungen. Eine moderne, alltagsrelevante Kunden-App, welche aus Kundensicht State of the Art ist, steht bei vielen auf der To-do-Liste. Wir sind sicher, dass wir zukünftig auch Großvertriebe für unsere hochwertigen Softwareangebote begeistern können, zum Beispiel auch mit exklusiven Stand-­alone-Lösungen.

Herr Hägele, was erwarten Sie genau von dem Angebot? Sind damit Umsatzziele verbunden?

Dominik Hägele: Ganz klar ja, mit der Vinlivt-App sind Umsatzziele verbunden. Unsere Erwartungen sind hoch. Nach den ersten Monaten der Pilotphase lässt sich definitiv erkennen, welches Potenzial in dieser App steckt. Das gilt für den Berater und vor allem für den Kunden selbst. Durch die Vielzahl an neuen Touchpoints sowie Möglichkeiten, mit unseren Kunden zu interagieren, bringen wir unseren Vertrieb auf ein vollkommen neues Level. Dazu kommen noch geplante Funktionen wie Finanzreports für den Beratungseinstieg oder der Vermögensbereich in der App.

Es gilt also weiterhin: Makler müssen auf das Handy der Kunden?

Dominik Hägele: Finanzmanagement und der Makler gehören auf das Smartphone. Eine Finanz-App bietet als alltagsrelevantes Medium große Benefits für Kunden und uns als Versicherungsmakler. Wir ersparen allen beteiligten nervigen Papierkram und lange, nervenaufreibende Prozesse. Als Vertrieb nutzen wir die App als Automatisierungstool für unsere Prozesse wie beispielsweise das digitale Maklermandat. Es können so innerhalb von Sekunden direkt von Kundenseite aus Bestandsübertragungen angestoßen werden. Dadurch erhöhen wir automatisiert die Vertragsdichte und digitalisieren unsere Vertriebsprozesse.

Über Vinlivt und COVAGO

Vinlivt ist ein Münchener FinTech-Start-up, welches Finanzvertrieben eine Finanz-App für alle als SaaS-Lösung anbietet. Gründer sind Uwe Lätsch und Dariusz Borowski, die zuvor unter anderem bei CHECK24 tätig waren.

COVAGO ist ein Versicherungsmakler mit mehreren Standorten in Deutschland. Gesellschafter sind Dominik Hägele und Thorsten Schiffgens. Das Unternehmen berät Privat- und Gewerbekunden und entwickelt auch eigene Deckungskonzepte.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 04/2023 und in unserem ePaper.

Porträtfotos: © Vinlivt / COVAGO; Bild: © Ratirath – stock.adobe.com

 
Interview mit
Dominik Hägele
Uwe Lätsch