Die Pandemie beschäftigt den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig. Um Ausfälle in den Lieferketten zu vermeiden, das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren und der deutschen Wirtschaft ein stabiles Umfeld zu bieten, wurde der Schutzschirm für Unternehmen bis Juni 2021 verlängert. Dennoch hinterlässt die Konjunkturflaute ihre Spuren und schlägt auch immer deutlichere Kerben am Kreditmarkt.
Banken und Versicherungen justieren Stück für Stück nach
Im vierten Quartal 2020 hat sich die Vergabe neuer Darlehen an Unternehmen und Selbstständige im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3% verringert. Das zeigt der aktuelle Kreditmarktausblick der staatlichen Förderbank KfW. Hinzu kommt die Unsicherheit mit Blick auf das Auslaufen des Schutzschirms mit Ende Juni. Während die Unternehmen möglichst umfangreichen Versicherungsschutz anstreben, richtet sich das Interesse der Banken und zunehmend auch der Versicherer vor allem darauf, das Ausfallrisiko möglichst gering zu halten. Banken und Versicherungen justieren daher Stück für Stück nach: Preise und Selbstbehalte werden angehoben oder Limits reduziert und aufgehoben.
Bonität und Geschäftsverlauf auf dem Prüfstand
Faktoren wie diese erhöhen das Risiko, dass Unternehmen und Geschäftspartner mangels Liquidität ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen oder Verträge nicht mehr erfüllen können. Einerseits wird das gestiegene Risiko mit einem Preisaufschlag in der Kautions- und Warenkreditversicherung von durchschnittlich 20%, bei Sondergeschäften von bis zu 50%, gegenüber dem Vorkrisenniveau abgefedert. Andererseits spiegelt sich diese Entwicklung auch in den Preisen von Credit Default Swaps (CDS) oder beispielsweise in der Rendite BBB-gerateter US-Anleihen wider. Daher stehen die Bonität und der Geschäftsverlauf von Unternehmen über die letzten Wochen und Monate umso genauer auf dem Prüfstand. Die Chancen auf ein Darlehen oder einen Kredit bei einem durchschnittlichen Rating von B+ und geringer schwinden. Was können Unternehmen in der aktuellen Situation also tun?
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