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8. Juni 2022
ETFs: Die Tops und die Flops im Mai
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ETFs: Die Tops und die Flops im Mai

Morningstar hat sich die Performance von in Europa domizilierten ETFs für den Monat Mai angesehen. Das Ergebnis: Wenig überraschend boomen gerade Produkte mit Fokus auf den Energiesektor. Krypto-ETFs hingegen sind abgestürzt – bis auf eine riesige Ausnahme: TRON.

Das Analysehaus Morningstar hat sich damit auseinandergesetzt, welche ETFs im Mai besonders gut und welche außergewöhnlich schlecht performt haben. Betrachtet wurden jedoch nur Produkte, die in Europa domiziliert sind.

Hohe Renditen im Energiesektor

Auf der Gewinnerseite zeichnen die Ergebnisse den Trend aus dem Vormonat weiter. Auch diesmal können Fonds, die ihren Fokus auf den Energiesektor legen, punkten. Derartige ETFs belegen in der Auswertung von Morningstar die Plätze 2 bis 15 und konnten bis zu 14,45% Gesamtrendite erzielen.

Ausreißer auf Platz 1

Der einzige Ausreißer aus dieser Phalanx an Energie-Fonds unter den am besten performenden ETFs findet sich ausgerechnet auf Platz 1 wieder. Hinzu kommt noch, dass es sich dabei um einen Vertreter aus dem Krypto-Ökosystem handelt, das ansonsten im Mai ordentlich Federn lassen musste.

Kryptoprodukt ganz vorne

Mit einer Gesamtrendite von 18,49% war der VanEck TRON ETN im Mai mit großem Abstand der Top-Performer unter den in Europa domizilierten ETF-Produkten. Dabei handelt es sich um ein Papier, das erst im September 2021 aufgelegt wurde und den MVIS CryptoCompare TRON VWAP Close-Index abbildet. Dieser Index misst die Wertentwicklung eines Portfolios digitaler Vermögenswerte, das in TRON investiert. Bei TRON wiederum handelt es sich um eines der größten Blockchain-Systeme der Welt.

Neuer Stablecoin

Warum haben sich Investments in dieses Blockchain-Projekt aber so gut entwickelt? Das lag unter anderem daran, dass TRON von der Einführung seines neuen Stablecoins USDD profitieren konnte (unter einem Stablecoin versteht man eine Kryptowährung, die wiederum an eine Reservewährung gekoppelt ist).

Viel Schatten in der Kryptowelt

Die Einführung des USDD, der – wie der Name schon vermuten lässt – an den US-Dollar gekoppelt ist, birgt jedoch nicht nur Vorteile für das Projekt. Immerhin ist das System hinter diesem Stablecoin aktuell ähnlich zu LUNA strukturiert. LUNA wiederum, der Stablecoin hinter dem Blockchain-Projekt Terra, hatte die komplette Kryptowelt im Mai in eine große Krise gestürzt und den augenblicklich vorherrschenden Kryptowinter eingeläutet.

Kryptowinter dominiert Flop-Liste

Genau dieser Kryptowinter ist auch verantwortlich für die Zusammensetzung der aktuellen ETF-Flop-Liste, die Morningstar ebenfalls ermittelt hat. Für den Mai 2022 landen hier auf 14 von 15 Plätzen Krypto-ETFs. Für Anleger, die in den VanEck Terra ETN investiert hatten, sah es besonders bitter aus. Ihre ETF-Anteile wurden im Zuge des LUNA-Desasters wertlos. In Kombination mit der Management-Gebühr von 1,5% für das Produkt ergibt sich ein Gesamtverlust von 100% für den Monat Mai.

Russland-ETFs leiden weiter

Auf dem 3. Platz der Flop-Liste findet sich der einzige ETF ohne Kryptobezug. Der Invesco RDX ETF musste im Mai Verluste von mehr als 59% verkraften. Der RDX ist ein von der Wiener Börse entwickelter Index, der die Wertentwicklung der wichtigsten russischen Titel nachzeichnet. (tku)

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