Ein Artikel von Sven Tippelt, Chief Technology Officer bei der Adam Riese GmbH
Nachhaltigkeit befasst sich damit, wie mit den endlichen Ressourcen der Welt verantwortungsbewusst umgegangen werden kann. Dafür gibt es viele Herangehensweisen; zu den bekanntesten Programmen gehören die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Diese umfassen 17 nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Zielsetzungen für mehr Nachhaltigkeit wie Wirtschaftswachstum mit Rücksicht auf kommende Generationen, menschenwürdige Arbeit, Maßnahmen gegen den Klimawandel und Geschlechtergleichstellung.
Konzepte, die sich im unternehmerischen Bereich etabliert haben, sind die Corporate Social Responsibility (CSR) sowie Environmental Social Governance (ESG). Beide beschreiben die Verantwortung von Unternehmen für die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen ihres Tuns, die über die reine Befolgung gesetzlicher Vorgaben hinausgeht.
Und auch in der Versicherungsbranche selbst gibt es Bewegung: Der GDV hat im letzten Jahr ein Positionspapier verabschiedet, nach dem die Versicherungswirtschaft bis 2050 ihr Kapital klimaneutral anlegen soll.
Wie jedoch lässt sich die Versicherungsbranche nachhaltiger gestalten und wo können Unternehmen konkret ansetzen?
Mehr als Staffage: Nachhaltigkeit als Unternehmenswert
Versicherungen beruhen auf der Idee, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Auch mit Blick auf Nachhaltigkeit lohnt es, sich zu fragen: Wird dies im Unternehmen auch so gelebt? Um wirklich einen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert schöpfen zu können, betrachtet Adam Riese Nachhaltigkeit als einen zentralen Teil der Corporate Identity und setzt verschiedene Maßnahmen in allen Aspekten des Unternehmens um.
Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind hier das A und O: Besser klein und integer damit starten, als sich in zu großen Zielen zu verlieren. Denn Kundinnen und Kunden wünschen sich heute vermehrt Versicherungen, die sich auch ökologisch oder sozial engagieren, und haben meist ein Gefühl dafür, wenn Unternehmen nur Lippenbekenntnisse abgeben.
Klimaschutz per Police: Nachhaltigkeit in die Produktentwicklung integrieren
Ein möglicher Ansatzpunkt für Versicherungen ist die Einführung nachhaltigerer Versicherungsprodukte. Über durchdachtes Produktdesign können Menschen gezielt ermutigt werden, nachhaltiger zu handeln. Mit einem Spendenbetrag, der bei Vertragsabschluss oder anteilig vom Beitrag an eine gemeinnützige Organisation gezahlt wird, können Kundinnen und Kunden zum Beispiel indirekt für einen guten Zweck spenden. In vielen Sparten lohnt es sich zudem zu fragen, wo Anreize für nachhaltigeres Verhalten gegeben werden können. Sind bei Kfz-Versicherungen etwa Elektrofahrzeuge inbegriffen oder gibt es die Möglichkeit, einen Emissionsausgleich oder Umweltbeitrag in das Produkt einzubauen? Originalität und Einfallsreichtum können hier zum echten Wettbewerbsvorteil werden.
Außerdem ist es essenziell, Nachhaltigkeit nicht nur als Klimaschutz zu begreifen. Wichtig ist zum Beispiel auch, ob die angebotenen Versicherungsprodukte sozial und ökonomisch einwandfrei sind, die Konditionen transparent dargelegt werden und das Pricing fair ist.
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