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5. September 2022
Preiskampf in der Fahrradversicherung

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Preiskampf in der Fahrradversicherung

Fahrsicherung hat einen Vergleichsrechner für Fahrrad- und E-Bike-Versicherungen entwickelt und mittlerweile ein eigenes Konzept am Start. Der Vertrieb erfolgt hauptsächlich online und über Händler. Wichtige Weichenstellungen wurden zuletzt für die Zusammenarbeit mit Maklern und Maklerpools vorgenommen.

Interview mit Thomas Giessmann, Inhaber von Fahrsicherung
Herr Giessmann, fahren Sie gerne Rad oder wie kommt es zur Spezialisierung auf die Absicherung von Fahrrädern?

Ja, tatsächlich war die Anschaffung eines E-Bikes vor vielen Jahren der Auslöser für die Spezialisierung in dem Bereich.

Damals habe ich, quasi als Endkunde, mitbekommen, wie aufwendig es ist, sein Bike gut zu versichern, da es zu dem Zeitpunkt noch kein Vergleichsportal zu dem Thema gab. Ungefähr 2016 muss es gewesen sein, da gab es nur wenige Versicherer, die das Thema losgelöst von der Hausratversicherung betrachtet haben. Allein die Suche nach diesen Versicherern und dann noch das Vergleichen von Preis und Leistung war zeitraubend und schwierig. Tatsächlich habe ich es dann auch gelassen und mein Bike damals nur gegen Diebstahl versichert.

Es gab einen regelrechten Fahrrad- und E-Bike-Hype. Lässt der allmählich nach?

Es gibt einige Anzeichen dafür, allerdings noch in kleinem Maße. Viele unserer kooperierenden Händler leiden immer noch unter den Lieferschwierigkeiten – die Nachfrage ist da, ein Bike aber nicht. Aber es ist schon entspannter als im letzten Jahr. Wie stark der Rückgang sein wird, ist für mich noch nicht absehbar, dafür gibt es momentan noch zu wenig vorrätige Angebote.

Hausratversicherung oder Fahrradversicherung – die Frage bleibt wohl immer bestehen. Nach welchen Kriterien sollte ausgewählt werden?

Der große Mehrwert der Fahrradversicherung ist der Kasko-Schutz. Stürze, Elektronikschäden und sogar Verschleißschäden lassen sich versichern. Unsere Schadenstatistiken zeigen eindeutig, dass der Verschleißschaden mit 51% der meistgenutzte Baustein ist, gefolgt von Unfall- und Sturzschäden. Nur 14% der Schäden in unserem Bestand sind Diebstahlschäden. Bei den Schadenhöhen hat natürlich der Diebstahlschaden den höchsten Wert, aber es zeigt klar, dass der Kunde den Kaskoschutz braucht – oder zumindest möchte.

Viele Kunden nutzen aktiv den Verschleißbaustein, was dann zur Einreichung von Kleinstschäden führt.

Ich vermute und hoffe, dass die Versicherer ihren Preiskampf bald einstellen werden und die Beiträge für eine Versicherung, die Verschleiß enthält, wieder nach oben gehen. Denn vor rund drei Jahren war die Versicherung im Durchschnitt noch etwa 20 Euro teurer, obwohl die Leistungen deutlich schlechter waren.

 
Ein Interview mit
Thomas Giessmann