„Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden“, heißt es in einem Empfehlungspapier des Gesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD). Aus diesem Grund sollen homöopathische Behandlungen als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gestrichen werden.
Sollte dieser Plan des Gesundheitsministers tatsächlich Realität werden, müssten homöopathische Leistungen künftig entweder aus der eigenen Tasche bezahlt oder anderweitig abgesichert werden – es könnten also neue Absicherungsbedarfe entstehen. Infrage dafür kämen dann vor allem private Krankenzusatzpolicen – eine Sparte, die im Vermittlungsgeschäft von Versicherungsmaklern in den letzten Jahren bereits deutlich an Bedeutung hinzugewonnen hat.
Kann die private Krankenzusatz also von einer möglichen Streichung homöopathischer Leistungen profitieren? Das Fachmagazin AssCompact hat bei ausgewählten, von Maklern favorisierten Krankenzusatzversicherern nachgefragt.
Homöopathie bereits gegenwärtig keine GKV-Vertragsleistung
Grundsätzlich sei Homöopathie bereits gegenwärtig keine Vertragsleistung der GKV. Die Kassen könnten aber auf freiwilliger Grundlage Leistungen für homöopathische Behandlungen und/oder homöopathische Arzneimittel anbieten, stellt Dr. Roland Schäfer, Vorstandssprecher der ARAG Krankenversicherungs-AG (ARAG), klar. Daher spielen bei den befragten Versicherern ARAG, Barmenia und HanseMerkur homöopathische Leistungen eine wichtige Rolle bei der privaten Krankenzusatzversicherung, auch wenn keiner der Produktgeber einen Tarif rein für Homöopathie im Angebot hat. Zudem sei die Homöopathie auch nur eine von vielen Leistungen der Naturheilkunde, die durch eine private Krankenzusatzpolice erstattet werden, merken die Versicherer an.
Die Vorteile einer Absicherung naturheilkundlicher Verfahren durch eine private Krankenzusatzpolice sind offensichtlich: Zum einen trägt sie oft einen größeren Anteil der Kosten für homöopathische Behandlungen als jene wenigen gesetzlichen Krankenkassen, die überhaupt Homöopathie anbieten. Zum anderen übernehmen diese ausgewählten Kassen häufig nur Kosten für niedergelassene Ärzte und nicht für Heilpraktiker, erläutert HanseMerkur. Aber genau Heilpraktiker würden von an Homöopathie interessierten Menschen besonders häufig konsultiert werden.
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