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26. Juli 2025
„Der BU-Professor“: Ein Leitfaden zur optimalen BU-Beratung

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„Der BU-Professor“: Ein Leitfaden zur optimalen BU-Beratung

„Der BU-Professor“: Ein Leitfaden zur optimalen BU-Beratung

Die Absicherung der Arbeitskraft ist essenziell, da sie die Grundlage für Einkommen und Lebensplanung bildet. Eine zukunftsorientierte BU-Strategie muss weit über die Wahl einer passenden Rente hinausgehen. Entscheidend ist ein flexibles Konzept, das auch langfristig finanzielle Stabilität sichert.

Ein Artikel von Hans Helge Lingenberg, Geschäftsführer der Pscherer GmbH, Versicherungsmakler und BU-Experte

Die Arbeitskraft eines Kunden ist das wertvollste Kapital. Sie sichert nicht nur den Lebensunterhalt, sondern bildet auch die Grundlage für alle zukünftigen Pläne. Nach jahrelanger, stetig optimierter Beratung zur Absicherung gegen Berufsunfähigkeit (BU) hat sich gezeigt, dass eine zukunftsorientierte Strategie weit mehr leisten muss als die reine Auswahl einer sehr guten BU-Rente in vermeintlich vernünftiger Höhe. Entscheidend ist ein flexibles, zukunftssicheres Konzept, das im Falle einer sofort oder später eintretenden BU nicht nur den aktuellen Verdienstausfall kompensiert, sondern langfristig einen stabilen Lebensstandard ermöglicht. Steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Abzüge werden daher stets berücksichtigt. 

Das BU-Eintrittsszenario

Im BU-Eintrittsszenario wird simuliert, wie sich der Verlust der vollen Arbeitskraft bei Eintritt einer Berufsunfähigkeit auf das Einkommen auswirkt. Entscheidend ist das individuell erwartete Resteinkommen aus einer realistischen Tätigkeit nach eingetretener BU und/oder aus einer ggf. zu erwartenden Erwerbsminderungsrente. Diese führen in Abhängigkeit vom persönlich realistischen Szenario zu mehr oder weniger deutlichen Kosten bei der Krankenversicherung (ggf. GKV-Beiträge auf BU-Renten, weiterhin PKV oder versicherungspflichtig in der GKV etc.)

Das erwartete Resteinkommen ist abhängig von der eigenen Risikoneigung. Als Orientierung dienen dabei empfohlene Risikoniveaus, die den Anteil des nach eingetretener BU noch zu erzielenden Restarbeitseinkommens widerspiegeln:

  • Niedriges Risikoniveau (10–20% des Bruttoeinkommens): Eine konservative Einschätzung, die besonders für Versicherte in Versorgungswerken geeignet ist, da diese nur bei einer Berufsaufgabe (= 100% BU) eine BU-Rente vom Versorgungswerk bekommen.
  • Mittleres Risikoniveau (20–30% des Bruttoeinkommens): Oft der optimale Mittelweg, der insbesondere für Mitglieder der gesetzlichen Rentenversicherung empfohlen wird, da diese auf eine Erwerbsminderungsrente hoffen dürfen.
  • Hohes Risikoniveau (30–40% des Bruttoeinkommens): Interessant für Kunden mit eng kalkuliertem Budget. Hier wird von einer höheren verbleibenden Arbeitskraft ausgegangen. Es birgt jedoch das Risiko, dass im Ernstfall staatliche Leistungen ausbleiben oder die Rest­arbeitskraft nicht im erwarteten Umfang erbracht werden kann.
Die BU-Übersetzung

Die BU-Übersetzung wandelt den ermittelten Absicherungsbedarf in konkrete Versicherungsbausteine um. Dabei unterscheidet man zwischen der kurzfristigen Absicherung des Lebensunterhalts und der langfristigen Altersvorsorge.

Die Neustrukturierung bzw. Aufteilung der notwendigen BU-Rente

Zur Absicherung des Einkommens bei Berufsunfähigkeit unterscheidet das Konzept zwischen zwei Komponenten: BU-Rente zum Leben: Sie kompensiert unmittelbar den Wegfall des Arbeitseinkommens bis zur Altersrente, sodass der bisherige Lebensstandard weitgehend erhalten bleibt. Zusätzliche BU-Rente fürs Alter: Diese Komponente fördert den Aufbau einer Altersvorsorge durch weitergeführte oder neu begonnene Sparvorgänge nach BU-Eintritt. Die zusätzliche BU-Rente fürs Alter ergibt in diesem Fall dann zusammen mit der BU-Rente zum Leben die „übersetzt lebenslange BU-Rente“.

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Seite 2 Die notwendige Ergänzung sowie der finanzielle Puffer für spätere Erhöhungen

 
Ein Artikel von
Hans Helge Lingenberg