AssCompact suche
Home
Immobilien
13. August 2025
Was den Sanierungswillen von Eigentümern bremst
Wirtschaftslage und Handwerkermangel bremsen Sanierungen

Was den Sanierungswillen von Eigentümern bremst

Eigentümer sanieren ihre Immobilien vor allem mit Eigenkapital und kleinen Budgets. Laut einer Umfrage dämpfen wirtschaftliche Unsicherheit und Handwerkermangel größere Investitionen. Fast die Hälfte der Befragten wünscht sich zudem bessere Informationen über Förderungen.

47% der Immobilienbesitzer hierzulande planen in den kommenden zwei Jahren eine Sanierung. Vor allem Menschen unter 40 Jahren wollen modernisieren, wie eine Umfrage von Goldberger Market Analytics im Auftrag von ImmoScout24 zeigt. Anfallende Reparaturen (59%) und Energieeinsparung (54%) stellen dabei die vorrangigen Gründe für Sanierungsvorhaben dar.

Wirtschaftliche Unsicherheit schmälert Budgetpläne

70% der Sanierungswilligen kalkulieren mit Kosten unter 30.000 Euro. Die Realität sieht dann häufig anders aus: Nur 61% derjenigen, die in den vergangenen fünf Jahren saniert haben, blieben tatsächlich innerhalb dieses Budgets. Bei mehr als einem Viertel erhöhte sich der ursprünglich geplante finanzielle Rahmen leicht, bei jeder zehnten Sanierung sogar deutlich. Weitere 24% mussten das Budget kürzen, 8% haben das Sanierungsvorhaben aus Kostengründen komplett verschoben.

Eine Ursache dafür ist häufig die wirtschaftliche Unsicherheit: So gaben 47% der Eigentümer an, dass die aktuelle Wirtschaftslage ihr Sanierungsbudget beeinflusst. Dies trifft besonders auf jüngere Eigentümer unter 40 Jahren zu.

Handwerkermangel als weitere Hürde

Zudem stellt der Mangel an Handwerkern ein Hemmnis dar: 36% der Eigentümer finden es schwierig bis sehr schwierig, geeignete Handwerker zu finden. Trotzdem setzen 64% auf professionelle Handwerker, wohingegen 27% teilweise in Eigenleistung sanieren. Nur 7% vertrauen überwiegend auf Eigenleistung.

Maßnahmen werden vorwiegend aus eigener Tasche bezahlt

Wie die Umfragen weiter zeigt, begleichen 48% der Sanierungswilligen die baulichen Maßnahmen mithilfe von Eigenkapital. 56% legen regelmäßig zwischen 100 und 500 Euro monatlich für zukünftige Sanierungen zurück. 31% planen jedoch ohne feste monatliche Rücklage. 14% Prozent finanzieren ihr Sanierungsvorhaben hauptsächlich durch einen Bankkredit, 10% durch eine KfW-Förderung oder andere staatliche Finanzierungsquellen. 23% schultern die Sanierungskosten überwiegend mit Hilfe von beidem. 8% nehmen keinerlei staatliche Förderung in Anspruch.

Wunsch nach besseren Informationen über Fördermöglichkeiten

47% und damit fast die Hälfte der Befragten wünscht sich eine bessere Übersicht zu Fördermitteln. 43% fehlt es an Kosten-Nutzen-Analysen verschiedener Maßnahmen.

„Wer in Deutschland sanieren will, ist oft auf das eigene Sparbuch angewiesen. Viele finden den Weg zu den Förderprogrammen nicht. Entsprechend wünscht sich fast die Hälfte bessere Förderinformationen“, erklärt Christoph Barniske, Geschäftsführer von Energieausweis48. Die Bereitschaft zu sanieren sei da, aber Eigentümer bräuchten bessere Planungshilfen, so Barniske weiter. (tik)

Lesen Sie auch: