Private Kleinvermieter sind ein wichtiger Faktor des Mietwohnungsmarkts hierzulande, stellen sie doch rund 60% des Mietwohnungsangebots in Deutschland zur Verfügung. Was private Vermieter in Sachen Sanierung, Mieterhöhung oder auch Wohnungsbaupolitik beschäftigt, offenbart der „Deutschland.Immobilien Vermieterreport 2025“. Herausgegeben wird der Bericht, für den rund 1.000 Vermieter hierzulande befragt werden, jährlich von der DI Deutschland.Immobilien AG und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW).
„Die privaten Vermieter sind unverzichtbar, um die aktuellen Herausforderungen des Wohnungsmarkts zu bewältigen – und sie warten dringend auf klare Signale aus der Politik“, betont Marc-Philipp Unger, Vorstandsvorsitzender der DI Deutschland.Immobilien AG.
Hauptmotivation Altersvorsorge
Die meisten privaten Vermieter investieren bewusst und sehr langfristig in Wohnimmobilien. Laut Bericht vermietet fast ein Drittel vermietet bereits seit mindestens 20 Jahren. Mehr als die Hälfte bietet dabei lediglich eine Wohnung an, deren Mieteinkommen in den meisten Fällen unter 10.000 Euro pro Jahr liegt und die nur einen geringen Anteil am Gesamteinkommen darstellt. 57% der Befragten sind älter als 55 Jahre. 58% geben dabei an, die eigene Altersvorsorge sei der Hauptgrund für ihre Immobilieninvestition. 54% wollen damit ein zusätzliches Einkommen beziehen.
Laut DI Deutschland.Immobilien lässt sich auch an der Vermögensstruktur die Immobilienorientierung ablesen: Im Schnitt machen 65% des Vermögens selbstgenutzte und vermietete Immobilien aus.
Informationsbedarf in Sachen Finanzierung
Bei der Immobilienfinanzierung war für lediglich rund 12% der Befragten eine Lebensversicherung wesentlicher Bestandteil ihrer Finanzierungsstrategie. „Gerade angesichts anziehender Zinsen besteht hier offensichtlich noch Aufklärungsbedarf über die Lebensversicherung als steuerlich attraktive Option im Kontext Immobilie“, erklärt Unger.
Zurückhaltung bei Mietpreiserhöhung
Was die Anpassung der Mietpreise angeht, zeigen sich die befragten Vermieter nach wie vor zurückhaltend: Mehr als jeder Zweite erhöht die Miete bei Neuverträgen die Miete momentan nicht, 44% nur moderat. Auch im Bestand erfolgen Mieterhöhungen meist nur wegen gestiegener Betriebskosten (28%). Diese Zahlen decken sich laut Bericht auch mit der Selbsteinschätzung der Vermieter zu ihrem eigenen Mietanpassungsverhalten: 45% sagen aus, die Mieten in bestehenden Verträgen über längere Zeit konstant zu halten. Wie die Experten von DI Deutschland.Immobilien unterstreichen, sei dieses Verhalten Ausdruck der langfristigen Perspektive vieler Vermieter und wirke dämpfend auf eine mögliche Mietpreisspirale.
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