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16. Oktober 2025
ETF-Fondspolice: Das Beste aus beiden Welten?

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ETF-Fondspolice: Das Beste aus beiden Welten?

ETF-Fondspolice: Das Beste aus beiden Welten?

Vor allem jüngere Anleger finden oft über ETFs zum Kapitalmarkt. Und die Versicherungsbranche muss sich überlegen, wie sie die Altersvorsorge im Versicherungsmantel weiterhin attraktiv gestaltet. Martin Bechtloff und Martin Stenger von Franklin Templeton sehen in Fondspolicen und ETFs eine gute Synergie.

Interview mit Martin Bechtloff, ETF Distribution, Germany and Austria, und Martin Stenger, Director Sales, Business Development Insurance – Germany, Austria & Switzerland bei Franklin Templeton
Herr Bechtloff, Herr Stenger, frei heraus: Warum sind ETFs im Versicherungsmantel eine gute Wahl für die Altersvorsorge?

Martin Stenger Besonders im aktuellen Marktumfeld stehen bei der Kombination aus ETFs und Versicherungsmantel Aspekte wie Risikotransparenz, Kostenkontrolle, Value for Money und die messbare Qualität der Zielerreichung klar im Fokus. Kunden profitieren von der Möglichkeit, ihre Altersvorsorge individuell zu gestalten – etwa durch temporäre Renten oder Entnahmepläne. Innerhalb von Policen mit ETF-Investments können Umschichtungen innerhalb des Vertrags steuerfrei erfolgen, was eine hohe Anpassungsfähigkeit bei gleichzeitig niedrigen Kosten ermöglicht. Auch Aspekte wie Erbschaftsteueroptimierung und die gezielte Planung der Entsparphase spielen eine zunehmend wichtige Rolle.

Martin Bechtloff ETFs stehen für Kosteneffizienz, Liquidität und breite Diversifikation. Im Versicherungsmantel entfalten sie ihr volles Potenzial, da sie langfristig ausgerichtet sind und gleichzeitig eine hohe Transparenz bieten. Die Kombination aus steuerlicher Optimierung und ETF-Vorteilen ist besonders attraktiv für Vorsorgeprodukte. Statt einer klassischen Leibrente steht heute viel stärker die flexible, begleitete Entnahme nach Bedarf im Vordergrund – bei gleichzeitigem Investiertbleiben und Nutzung der ETF-Vorteile.

Worin liegen die Unterschiede zur klassischen Fondspolice ohne ETFs?

MS Die Beratung und Struktur unterscheiden sich. Bei ETF-basierten Versicherungslösungen ist die Produktauswahl oft modularer und die „Personalisierung“ eines Depots ist noch granularer möglich. Kunden können tagtäglich die einzelnen Positionen im Depot einsehen und die Zusammensetzung und ihre Strategie gezielt anpassen. Die Möglichkeit, kosteneffiziente ETFs zu kombinieren und dabei flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren, ist ein wichtiger Unterschied gegenüber traditionellen Fondspolicen mit aktiv gemanagten Fonds.

... und worin zum klassischen Wertpapierdepot?

MS Der Versicherungsmantel bringt Struktur und Sicherheit. Kunden erhalten nicht nur steuerliche Vorteile, sondern auch Schutzmechanismen, die im Wertpapierdepot nicht gegeben sind. Zudem sind die Produkte oft auf die Entsparphase abgestimmt, was eine gezielte Planung ermöglicht. Während im Depot Kapitalerträge direkt versteuert werden, bietet der Mantel steuerliche Stundung und eine optimierte Besteuerung bei Auszahlung – ein entscheidender Vorteil für die Altersvorsorge.

MB ETFs im Depot sind flexibel, aber im Mantelprodukt werden sie in ein ganzheitliches Vorsorgekonzept eingebettet. Das erlaubt eine strategische Nutzung über die gesamte Laufzeit hinweg – mit klaren Auszahlungsmechanismen und automatischem Rebalancing. Zwar sind mit der Versicherungsstruktur und der Vermittlung gewisse Zusatzkosten verbunden, doch diese können durch die steuerlichen Vorteile und die strukturierte Entsparphase überkompensiert werden – vorausgesetzt, die Anlagestrategie wird diszipliniert und langfristig verfolgt.

Ein gerne genannter Vorteil von ETFs ist die Transparenz. Geht dieser Vorteil im Versicherungsmantel verloren?

MS Nein, der Transparenzvorteil bleibt grundsätzlich erhalten. Zwar wird die ETF-Auswahl im Versicherungsmantel oft durch den Anbieter vorstrukturiert, doch moderne Policen bieten eine klare Übersicht über die enthaltenen Fonds, deren Kosten und Performance. Wichtig ist, dass Anleger auf Tarife mit hoher Flexibilität und Transparenz achten – etwa mit kostenfreien Fondswechseln.

 
Ein Interview mit
Martin Bechtloff
Martin Stenger