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16. Oktober 2025
ETF-Fondspolice: Das Beste aus beiden Welten?

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ETF-Fondspolice: Das Beste aus beiden Welten?

ETF-Fondspolice: Das Beste aus beiden Welten?

Welche ETFs werden bei Ihnen vornehmlich für Versicherungsprodukte nachgefragt?

MS Vornehmlich nachgefragt werden breit gestreute, kosteneffiziente ETFs, aber auch nachhaltigkeitsorientierte ETFs gewinnen an Bedeutung, da Versicherer zunehmend ESG-Kriterien in ihre Produktarchitektur integrieren. Dividendenstarke ETFs werden als stabilisierender Einkommensbaustein geschätzt und einzelne Schwellenländer wie China und Indien werden auch sehr gerne ausgewählt.

Wie handhaben Sie und die Versicherungsanbieter die Gewichtung verschiedener ETFs in den Produkten?

MS Die Gewichtung erfolgt meist über einen Core-Satellite-Ansatz, abgestimmt auf das Risikoprofil des Kunden. Einige Anbieter, mit denen wir zusammenarbeiten, ermöglichen eine breite Auswahl an ETFs über bis zu 20 Core- und zehn Satelliten-Asset-Klassen. Die Gewichtung wird dann oft auch dynamisch angepasst – etwa durch Rebalancing oder Modellportfolios.

ETFs setzen bekanntlich häufig auf breit gestreutes Wirtschaftswachstum. Wie sehen Sie das vor den aktuellen geopolitischen Bewegungen?

MB Die geopolitische Fragmentierung – etwa durch Handelskonflikte oder regionale Krisen – macht eine gezielte ETF-Auswahl wichtiger denn je. Welt-ETFs auf den FTSE All-World bleiben Basisbausteine, doch Ergänzungen durch regionale oder thematische ETFs (z. B. Asien ex-China, ex-Japan; künstliche Intelligenz) erhöhen die Resilienz. Diversifikation über verschiedene Währungsräume, Länder und Branchen ist essenziell. Übrigens sind geopolitische Risiken kein neues Phänomen – doch gerade in passiv gemanagten Portfolios spiegeln sich Veränderungen, etwa durch die Neugewichtung von Unternehmen, die von globalen Lieferkettenanpassungen profitieren, unmittelbar wider.

Flexibilität wird bei der Altersvorsorge immer wichtiger. Können ETFs in einer Versicherung hier aushelfen?

MS Absolut. ETFs bieten flexible Sparraten, die jederzeit angepasst oder pausiert werden können. In modernen Versicherungslösungen sind auch Zuzahlungen, Entnahmen und Fondswechsel möglich – oft steuerlich begünstigt. Die Kombination aus Liquidität, Kosteneffizienz und steuerlicher Optimierung macht ETFs besonders attraktiv für die Altersvorsorge.

Wie unterscheidet sich die Beratung bei ETF-Rentenversicherungen von der einer klassischen Fondspolice?

MS Die Beratung bei ETF-Rentenversicherungen ist datengetriebener und transparenter. Der Fokus liegt auf Kostenquoten (TER), Risikokennzahlen und Portfolioqualität. ETF-basierte Policen erfordern mitunter mehr Know-how in der Portfoliozusammenstellung, weil man mit ETFs sein Portfolio noch kleinteiliger strukturieren und auf einzelne Kundenwünsche eingehen kann.

Welche Trends sehen Sie in den kommenden Jahren für ETFs im Versicherungsmantel?

MB ETFs im Versicherungsmantel gewinnen weiter an Bedeutung – insbesondere durch flexible Allokationsmöglichkeiten. Wir sehen sieben zentrale Trends: den Aufstieg aktiver ETFs, ESG-Strategien mit geringem Tracking Error, die Rückkehr von Faktorstrategien, die wachsende Rolle digitaler Vertriebswege und Kommunikation, die Integration in fondsgebundene Versicherungen, eine Neustrukturierung der Fondsselektion sowie die strategische Entwicklung zwischen „Light Active ETFS“ und „Fully Active ETFs“. Jene Entwicklungen machen ETFs zu einem immer relevanteren Baustein in modernen Versicherungslösungen: Diese sind heute deutlich diversifizierter, und sowohl Berater als auch Investoren begegnen der zunehmenden Komplexität der ETF-Auswahl mit wachsendem Fachwissen. Zudem beobachten wir, dass die ETF-Kosten weiter sinken – ein klarer Vorteil auch für Versicherungskunden.

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Ein Interview mit
Martin Bechtloff
Martin Stenger