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6. November 2025
Stabilität der BU-Anbieter wird wichtiger
Stabilität der BU-Anbieter wird wichtiger

Stabilität der BU-Anbieter wird wichtiger

Das BU-Unternehmensrating der Ratingagentur Franke und Bornberg zeigt: Die Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Versicherer liegt weiterhin auf hohem Niveau. Gleichzeitig wirkt sich der Personalmangel in der Leistungsregulierung spürbar aus. Die Stabilität der Anbieter gewinnt im Markt stark an Gewicht.

Der Wettbewerb in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) wird nicht nur über Preis und Leistung ausgetragen, so das Ratinghaus Franke und Bornberg in seiner Mitteilung zum aktuellen BU-Unternehmensrating. Auch mit verkürzten Abfragezeiträumen in der Risikoprüfung werben Versicherer bei Vermittlern um Neugeschäft – mit möglichen Auswirkungen auf die langfristige Stabilität der Bestände.

Daher sei es auch wichtig, dass die Qualität der Anbieter nicht nur beschrieben, sondern geprüft wird, so Franke-und-Bornberg-Geschäftsführer Michael Franke, und zwar anhand von Zahlen, Daten und der Prüfung der Prozesse in der tatsächlichen Umsetzung. Transparenz sei hierbei der Unterschied zwischen einem guten Eindruck und nachweislicher Qualität. Wer seine Prozesse und Kennzahlen offenlegt, der sende ein starkes Signal an Markt und Versicherte, so Franke.

Markttrends: Vereinfachte Risikoprüfung – Chance und Stresstest

Der BU-Markt wird nicht mehr allein über Preis und Bedingungen geführt. Zunehmend rücken vereinfachte Risikoprüfungen in den Blick – etwa durch verkürzte Abfragezeiträume. Das senkt Einstiegshürden und kann den Abschluss für Kunden erleichtern. Gleichzeitig entsteht ein Stresstest für die Stabilität: Wenn Zugangserleichterungen nicht durch konsequente Steuerung, saubere Selektion und belastbares Controlling flankiert werden, kann das die Ergebnisqualität beeinträchtigen, schreibt das Ratinghaus. Besonders kritisch sind demnach Kapazitätsengpässe in der Leistungsregulierung – dort können Rückstände wachsen, Durchlaufzeiten schwanken und somit die Fallbearbeitung an Konsistenz verlieren.

„Als Gegenmaßnahmen sollte auf klar definierte Service-Level, Maßnahmen zur Qualitätssicherung und aktive Nachwuchsgewinnung gesetzt werden. Stabilität zeigt sich in konstanten Durchlaufzeiten, klaren Entscheidungen und sauberen Begründungen, auch bei hoher Last“, erläutert Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit.

So läuft das Rating

Die Analyse basiert auf einer umfangreichen Datenerhebung bei den teilnehmenden Gesellschaften, Vor-Ort-Verifizierungen und stichprobenartigen Leistungsfall-Prüfungen. Bewertet werden u. a. Prozessqualität, Steuerungskennzahlen, Konsistenz in der Regulierungspraxis sowie Indikatoren zur Stabilität des BU-Geschäfts.

Die fünf am Rating teilnehmenden Gesellschaften waren die ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG, die HDI Lebensversicherung AG, die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, die Generali Deutschland Lebensversicherung AG und die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. Die ERGO, die HDI und die NÜRNBERGER erhielten die Bestnote FFF+, die Generali und die Stuttgarter die zweitbeste Note FFF.

Fazit

Das diesjährige BU-Unternehmensrating sendet laut Franke und Bornberg ein doppeltes Signal: hohe Qualität bei den Teilnehmern – aber ein anhaltend herausforderndes Umfeld in der Leistungsregulierung. Mit Blick auf vereinfachte Risikoprüfungen wird Stabilität noch mehr zum Kernthema. Versicherer, die Transparenz zeigen und tiefgreifende Controlling-Einblicke ermöglichen, setzen des Maßstab für belastbare verlässlich hohe Qualität im BU-Geschäft. (mki)