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31. Oktober 2016
20. DKM – Intensive Messetage und ein positives Fazit

20. DKM – Intensive Messetage und ein positives Fazit

Vergangene Woche war DKM-Woche. In Dortmund traf sich die Fachwelt der Finanz- und Versicherungswirtschaft zum 20. Mal bei einer DKM. Es war viel los, die Eindrücke sind vielschichtig – das Fazit positiv.

„Die DKM hat auch in ihrer 20. Auflage nichts an Strahlkraft verloren“, resümierte Dieter Knörrer zum Ende der DKM 2016, die in der vergangenen Woche in den Westfalenhallen Dortmund stattfand. Sein positives Fazit basiere auf dem Feedback von Ausstellern und Fachbesuchern, die ihm gegenüber die Relevanz der DKM als wichtigstes Branchenereignis erneut bestätigt hätten, so Knörrer.

Knapp 300 Aussteller und rund 200 Wissensformate standen den Besuchern zur Verfügung. Gespräche und Inhalte waren auf die dringendsten Fragen der Branche abgestimmt.

Produkte passend fürs Mobiltelefon

Die Versicherungswirtschaft befindet sich zurzeit in einer Art Erneuerung. Die Unternehmenschefs von AXA, Allianz Leben, Barmenia und Gothaer legten bei einer Diskussionsrunde etwa dar, wie sie den neuen Herausforderungen im Umfeld von Regulierung, Niedrigzins und Digitalisierung begegnen wollen (Lesen Sie auch: „Muss sich die Versicherungswirtschaft neu erfinden?“) Die Frage, ob Vermittler aufgrund des hohen Kostendrucks schon bald mit niedrigeren Courtagen rechnen müssten, wurde dabei ausweichend beantwortet. Dass die Digitalisierung die Versicherungswelt weiter verändert wird, daran ließen die Entscheider jedoch keinen Zweifel. Prozesse, Beratung und Produkte seien gleichermaßen betroffen. Anhand eines in der Diskussion vorgebrachten Beispiels wird dies deutlich: Immer häufiger würden Produkte heute so konstruiert, dass sie ins Mobiltelefon passen. Erst wenn dieser Schritt getan sei, setze man notwendige weitere Bausteine obenauf. Eine Aussage von Dennis Just, CEO der Knip AG, im Verlauf der Messe, bestätigt die fortschreitende Entwicklung: Sein InsurTech arbeite bereits daran, Berufsunfähigkeitsversicherungen inklusive des kompletten Beratungsprozesses digital umzusetzen.

Newcomer bringen neues Feeling

InsurTechs und Start-ups auf der DKM ein Forum zu geben, entpuppte sich als Erfolg. Das Interesse der Fachbesucher an den neuen Angeboten war groß. Die „klassischen“ Vermittler und Berater informierten sich, wie sie selbst im Front-End zum Kunden moderne Apps und Verwaltungssoftware einsetzen können oder auch ihre Prozesse auf digitalem Wege – als Mittler zwischen Produktgeber und Verbraucher – verbessern können. Die Berührungsängste zwischen den Newcomern und der klassischen Welt verschwinden dabei immer mehr. Wohl schon in den nächsten Monaten werden weitere Kooperationen zwischen den beiden Welten bekannt gegeben.

Welche Dynamik und Veränderung dieser Trend in die Branche gebracht hat, verdeutlichte sich gleichfalls auf einer weiteren Ebene: Bei der Diskussion auf der großen Bühne der Speaker’s Corner zum Wettbewerb um den digitalen Kunden, wollte sich kein Diskutant mit einer Krawatte zeigen.

Besorgnis wegen IDD-Umsetzungsplänen

Großes Gesprächsthema in Dortmund war natürlich auch die IDD. Wie auf der DKM zu erfahren war, werde es wohl bereits in den nächsten Wochen einen entsprechenden Gesetzesentwurf dazu geben. Die anfängliche Gelassenheit hat jedoch mittlerweile einer gewissen Besorgnis Platz gemacht. Betrachte man die Details, könne doch noch einiges mehr auf Vermittler zukommen, als bisher angenommen, fachsimpelten Rechtsexperten auf der DKM.

Blick in die globale Welt und nach Berlin

Wermutstropfen gab es zudem von zwei weiteren Experten. „Mr. Dax“ Dirk Müller schärfte die Sinne seiner Zuhörer für die Risiken am Kapitalmarkt und der Altersvorsorgeexperte Prof. Dr. Bert Rürup hatte in Sachen Renten- und bAV-Reform nicht nur gute Nachrichten aus Berlin dabei. Beide verstanden es jedoch, dem Publikum auch die Chancen der aktuellen Entwicklungen näher zu bringen.

Alte Hasen und Jungmakler

Am Ende der DKM dürfte jeder Besucher mit sehr unterschiedlichen Eindrücken nach Hause gegangen sein. Kein Wunder bei 45 Workshops, 19 Kongressen, den 7 Slots in der Speaker’s Corner sowie den Gesprächen mit Ausstellern und Kollegen. So bestätigte ein Versicherungsmakler, der seine 17. DKM bis zur letzten Messeminute nutzte, dass er auch diesmal wieder schwierige Fälle für seine Kunden lösen konnte. Seine Methode: Die entsprechenden Vorstände auf der DKM direkt anzusprechen. Die Messe intensiv genutzt haben auch andere, wie am Ausgang noch zu erfahren war: Sie waren – wie es im DKM-Idiom heißt – durchgetaktet mit Terminen.

Den sogenannten „Vielbesucher-Status“ der DKM hat eine andere Gruppe dagegen erst noch vor sich: Die Verleihung des Jungmakler Award 2016 hat auch dieses Jahr wieder dem Nachwuchs eine Bühne gegeben. Als Sieger ging der Münchener Versicherungsmakler Andreas Küffner hervor. Welcher Spirit aus dem mittlerweile entstandenen Jungmakler-Netzwerk hervorgeht, zeigte sich bei der Preisübergabe: Der 30-jährige Gewinner holte sich erst die Gratulation seiner Wettbewerber ab, bevor er sich dem großen Publikum stellte. (Lesen Sie auch: „Jungmakler Award 2016 geht an Andreas Küffner“)

Umfassender Marktüberblick

Die Stände der Aussteller waren während der Messe gut gefüllt. Die Unternehmen boten neben Informationen und Innovationen auch diverse Aktivitäten für ihre Partner an. In Gesprächen fiel der Blick auch zurück auf die vergangenen DKM-Jahre. Zum ersten Mal fand die DKM im Jahr 1995 in Bayreuth statt. Damals kamen 135 Besucher zur Deckungskonzeptmesse. Daher leitet sich auch der heutige Name – DKM – ab. In der neueren DKM-Geschichte ist der Marktüberblick deutlich umfassender und vielschichtiger. Und das soll auch so bleiben, so die Messeveranstalter, denn die Messe sei trotz Digitalisierung ein Zukunftsmodell.

Vorerst fällt der Blick auf das nächste Jahr. Dann wird die DKM vom 24.10. bis 26.10.2017 in den Westfalenhallen Dortmund stattfinden.

Einen ausführlichen Nachbericht zur DKM 2016 lesen Sie in AssCompact 12/2016.

Impressionen von der DKM gibt es hier.