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6. September 2013
VOTUM Verband erwartet rauer werdendes Klima für Finanzvertrieb

VOTUM Verband erwartet rauer werdendes Klima für Finanzvertrieb

Der Verband Unabhängiger Finanzdienstleistungs-Unternehmen in Europa e. V. (VOTUM) hat kurz vor der Bundestagswahl die Grundansichten der politischen Parteien auf ihre Auswirkungen für Finanzvermittler überprüft. Weitere „Regulierungsstürme“ werden nicht ausbleiben, so der Verband. Egal, wer nach dem 22.09.2013 regiert.

„Das Klima für den Finanz- und Versicherungsvertrieb wird ganz sicher noch rauer“, erwartet der Vorstandsvorsitzende des VOTUM Verbandes Lüder Mehren: „Zunehmende Regulierungsstürme machen das Leben für die Vermittler nicht leichter“. Der Trend sei eindeutig: Praktisch alle Parteien beschäftigen sich mit möglichen Regulierungsmaßnahmen oder neuen organisatorischen Regeln. Zudem treiben Vorhaben wie IMD 2 oder MiFID aus Brüssel die Diskussionen. „Eine Schönwetterperiode ist leider nirgendwo in Sicht – und bei manchen Parteien sieht es sogar extrem regnerisch für die Vermittler aus“, sagt Mehren.

Der CDU schreibt VOTUM zu, dass sie die sozialpolitische Aufgabe der Vermittler für eine flächendeckende Beratung in der Altersvorsorge anerkenne und für ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Provisions- und Honorarberatung stehe. Für freien Wettbewerb stehe die FDP. Weitere Eingriffe in die Vergütungssysteme plane sie nicht. Mehr Produkttransparenz, Stärkung der Honorarberatung und Verpflichtung zu Nettotarifen will die SPD. Ähnliches fordern Bündnis 90 / Die Grünen: Förderung der Honorarberatung und Verpflichtung zu Nettotarifen, zudem Provisionsdeckelung und –transparenz sowie Abschaffung der Ausnahmen von Sachkundenachweis für gebundene Vermittler. Die Linken stehen für die Abschaffung der Provisionsvergütung und des Provisionsabgabeverbots – hier herrscht laut VOTUM-Prognose „Schnee- und Glatteisgefahr“.

Der Verband fürchtet, dass in Zukunft Bürokratiekosten weiter steigen und unternehmerische Gestaltungschancen eingeschränkt werden. „Berechtigte Anliegen im Sinne des Verbraucherschutzes dürfen nicht zu Lasten der Vermittler und damit der Beratungsqualität gehen“, erklärt Mehren. Zentrale Forderungen aus Sicht des Verbandes sind deshalb:

Ein Bekenntnis zur privaten Vorsorge mit einem breiten Angebot und ggf. Fördermaßnahmen bei Produkten zur Altersvorsorge

Erhalt des dualen Systems in der Krankenversicherung

Frei zugängliche, bezahlbare und hoch qualifizierte Beratungsangebote für die Verbraucher

Sicherung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für freie Vermittler

Die Vermittlerbranche reagiere mit verstärkter Fortbildung und Qualifizierungsmaßnahmen auf die Herausforderungen, so VOTUM. Zugleich führt die zunehmend komplexe Regulierungssituation zu einer weiteren Professionalisierung. „Wir erwarten einen Trend zu größeren Vermittlerorganisationen und Pools mit systematischen Beratungskonzepten“, erklärt Mehren.