51% der Unternehmen gaben an, dass sie sich noch keine Gedanken über die Folgen der Zinsschmelze gemacht haben. Das ist überraschend. Sinkt der Zins nämlich um nur einen weiteren Prozentpunkt, steigen die erforderlichen Pensionsrückstellungen um ca. 15%. Dies bedeutet, dass bis 2019 die Pensionsrückstellungen um 35% höher ausfallen werden, als sie ohnehin im Vergleich zu heute angestiegen wären. „Für die Unternehmen ist es wichtig, sich dieser Situation frühzeitig zu stellen“, erklärt Paulgerd Kolvenbach, Geschäftsführer der Longial. „Wenn die Auswirkungen der Niedrigzinsphase geschäftskritische Größenordnungen annehmen, müssen gegensteuernde Maßnahmen frühzeitig angegangen werden. Lösungsansätze gibt es hierfür verschiedene. Wichtig ist es, den passenden Ansatz auf die individuelle Unternehmenssituation abzustimmen und rechtzeitig zu handeln.“ Bei den befragten Unternehmen geben aber nur 22% an, dass sie kurzfristig einen Handlungsbedarf sehen. 39% meinen, erst mittelfristig aktiv werden zu wollen. Für ein Drittel der Unternehmen besteht sogar überhaupt keine Notwendigkeit zu handeln.
Gefragt, ob sie zur Überprüfung des eigenen Betriebsrentensystems schon eine externe Beratung in Anspruch genommen haben, gaben 32% der Umfrageteilnehmer an, dass ihr Unternehmen bereits Expertenrat von außen erhalte. Weitere 42% planen, auf eine Beratung in Zukunft zurückgreifen zu wollen. 26% der Unternehmen meinen jedoch, auch zukünftig auf Experten in diesem Zusammenhang verzichten zu können. Kolvenbach warnt aber vor einer zu kurzsichtigen Vorgehensweise. „Unternehmen sollten noch in diesem Jahr ihre Betriebsrentensysteme überprüfen lassen, um Handlungsspielräume bestmöglich auszuschöpfen. Es ist derzeit nicht absehbar, dass eine Entschärfung der Rahmenbedingungen eintritt. Nichts zu tun, ist also keine Option.“ (ad)
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