Aktuell ist in gut einem Drittel der deutschen Haushalte, in denen der Haupteinkommensbezieher jünger als 65 Jahre ist, eine private Berufsunfähigkeitsversicherung vorhanden. Das geht aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes (destatis) für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
Die Auswertung auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2013 stellt erstmals amtliche, für die Gesamtbevölkerung repräsentative Daten zur Verbreitung der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung bereit. Überdurchschnittlich häufig besteht demnach eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Familienhaushalten: Fast die Hälfte der Paare mit einem oder mehreren Kindern sichern sich gegen Berufsunfähigkeit ab, während dies nur auf knapp jeden fünften Paarhaushalt ohne Kinder und auf etwas mehr als jeden zehnten Alleinlebenden zutrifft.
„Bewusstsein für existenzielle Risiken der Berufsunfähigkeit“
Peter Schwark, Experte für die Berufsunfähigkeitsversicherung und Mitglied der GDV-Hauptgeschäftsführung sieht in diesen Zahlen ein Bewusstsein für die existenziellen Risiken der Berufsunfähigkeit, insbesondere bei der jüngeren Generation. Offenbar sei hier die Botschaft angekommen, dass die gesetzliche Erwerbsminderungsrente im Fall der Fälle keinen adäquaten Einkommensausgleich mehr biete. So hat laut EVS-Auswertung knapp die Hälfte der Haushalte mit einem Hauptverdiener zwischen 25 und 35 Jahren eine Berufsunfähigkeitsversicherung. In der Altersgruppe von 35 bis 50 Jahren ist es etwas mehr als ein Drittel.
Auch die Einkommenshöhe hat einen Einfluss auf die Verbreitung privater Berufsunfähigkeitsvorsorge: Viele Haushalte mit monatlichen Nettoeinkommen zwischen 3.200 Euro und 5.000 Euro verfügen über mindestens eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Und sogar annähernd die Hälfte der Haushalte mit Einkommen über 5.000 Euro sorgt privat gegen Berufsunfähigkeit vor. Unterhalb der Einkommensschwelle von 3.200 Euro sinkt die Verbreitung der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung jedoch deutlich.
Über die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS)
Für die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) befragt das Statistische Bundesamt alle fünf Jahre rund 60.000 Haushalte in Deutschland. Die Daten zur Verbreitung der Berufsunfähigkeitsversicherung geben den Stand vom 01.01.2013 wieder. (ad)
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