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8. November 2019
Jungmakler im Gespräch: Finalist Timo Tinzmann

Jungmakler im Gespräch: Finalist Timo Tinzmann

Timo Tinzmann ist Geschäftsführer der SAF GmbH und Co. KG und war Finalist beim Jungmakler Award 2019. Im Interview erklärt er, wie er zu Krypto-Währungen berät und wie er Social Media gezielt für sich nutzt. Außerdem ruft er Versicherungsunternehmen auf, ihn nicht länger mit Papier zu bombardieren.

Auf der DKM fanden sich dieses Jahr erneut alle Finalisten des Jungmakler Awards auf der großen Bühne ein. Lediglich drei Anwärter konnten sich zwar schließlich ein Preisgeld und einen Platz auf dem Siegertreppchen sichern, doch alle, die es bis ins BundesCasting geschafft haben, dürfen sich als Gewinner betrachten. Weil nicht nur die drei Bestplatzierten der Branche etwas zu sagen haben, hat AssCompact alle Finalisten zum Interview gebeten. Diesmal stellt AssCompact Timo Tinzmann vor. Der Geschäftsführer der SAF GmbH und Co. KG will angenehm anders als alle anderen sein.

Herr Tinzmann, warum haben Sie sich für den Maklerberuf entschieden?

Ich wollte immer jungen Menschen und Unternehmern helfen sich in der Versicherungs- und Finanzbranche zurechtzufinden. Dies möchte ich auf Augenhöhe betreiben und für den Kunden möglichst transparent und authentisch gestalten. Ich habe in der Ausschließlichkeit gelernt, dies war für mich nicht besonders erfüllend, da ich hier nur einen Produktanbieter zur Verfügung hatte, deshalb habe ich entschieden in die Maklerschiene zu gehen um meinen Kunden eine breitere Produktpalette anbieten zu können.

Wie haben Sie die ersten Tage und Wochen in der Selbstständigkeit erlebt? Und erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Kundengespräch?

Die ersten Tage waren sehr stressig. Es galt hier alles gut zu regeln. Hierbei gelang uns der Spagat zwischen Alltag und Innovation recht gut. Wir haben hier aber ein tolles Team und mit meinem Vater steht mir Erfahrung und Kompetenz pur zur Seite. Dennoch versuchte ich auch eigene Wege zu gehen, um so die Agentur von Anfang an divers aufzustellen. Dies war natürlich gerade zu Anfang mit einigem Aufwand auf allen Ebenen verbunden. In meinem ersten Kundengespräch war ich noch sehr nervös, da mir hier einfach die Routine gefehlt hat. Der Kunde war aber in meinem Alter und zeigte großes Verständnis und so wuchs ich dann in das Ganze super rein.

Sie verfügen über ein großes Netzwerk an Partnern und sind auch Mitglied in einem Berufsverband. Inwieweit hat dies bei Ihren Anfängen geholfen?

Wir sind beim BVK, hier stand man uns von seit Beginn an mit Rat und Tat zur Seite. Hier ist der Support absolut gewährleistet, wenn er benötigt wird.

Sie scheuen sich nicht exotische Themen wie Krypto-Währungen und Blockchain anzugehen. Wie platzieren Sie dies bei Ihren Kunden?

Dies ist ein sehr sensibles Thema und ich muss ehrlich sagen, dass ich das aktiv nicht betreibe. Nur erfordert der aktuelle Zeitgeist, dass man seinen Kunden – wenn gewünscht – auch solche Lösungen bieten kann. Hier berate ich nicht selbst, sondern kooperiere mit einem Partner, der hier seinen Kompetenzschwerpunkt hat. Ich möchte den Leuten bewusst nur die Möglichkeit geben und sie nicht gezielt darauf ansprechen, da Krypto und Mining schon riskant und spekulativ sind. Die Blockchain-Technologie wird sich meiner Ansicht nach gewiss durchsetzen, ob sich die Kryptos durchsetzen ist hingegen nicht sicher. Deshalb hier ganz klar optional, damit der Kunde die volle Palette der Finanzprodukte hat.

Sie sind Finalist des Jungmakler Awards 2019 und haben sich damit schon gegen zahlreiche Wettbewerber durchgesetzt. Was werten Sie selbst als Ihre Stärken?

Meine Stärken sind ganz klar: Transparenz, Beratung auf Augenhöhe, Authentizität und die Ausgewogenheit aus Tradition und Moderne. Hinzu kommt eine außerordentliche Servicequalität, sowie unser einzigartiges Ordnersystem (analog und digital) und unsere nachhaltige Beratung und Betreuung. Ebenso haben wir gerade regional außerordentliche Netzwerkpartner hinzugewonnen wie beispielsweise eine Ortsbank. Wir sind eben „Angenehm Anders Als Alle Anderen“.

Wie bauen Sie sich als Jungunternehmer Ihren Kundenstamm auf?

Hier gehe ich analoge und digitale Wege. Zum einen bin ich in Fußballvereinen engagiert und somit kommen immer Menschen in meinem Alter auf mich zu. Des Weiteren erhalte ich Empfehlungen. Durch unseren jährlichen Ordnercheck komme ich zudem automatisiert jedes Jahr zu Kundenterminen. Im digitalen Bereich arbeite ich mit Facebook und schwerpunktmäßig mit Instagram. Hier habe ich eine reine „Info-Plattform“ gestaltet (timo_tinzmann_chancenmanager), auf der ich junge Leute transparent und ohne gezielte Ansprache oder Produktpartnerwerbung informiere. Auf der anderen Seite starte ich dann aber gezielte Beiträge für Zielgruppen wie zum Beispiel Polizisten, da ich Beamtenspezialist bin, Immobilienkäufer, da ich Immobiliar-Darlehensvermittler bin oder Unternehmer, da ich Riskmanager nach ISO31000 bin.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von Seiten der Produktgeber?

Seitens der Produktgeber würde ich mir eine Imageaufbesserung wünschen, da die Branche immer noch sehr verrufen ist, zudem sollte man sich schnellstmöglich digital aufstellen (ist ja schon bei einigen recht gut). Ich hoffe wir können zeitnah voll digitalisiert arbeiten, da es auch heute noch Gesellschaften gibt, die mit Papier um sich werfen. Hingegen könnten wir als Agentur bereits gänzlich papierlos arbeiten.

Warum haben Sie sich beim Jungmakler Award beworben? Und was hat Ihnen die Bewerbung unabhängig von der Platzierung gebracht?

Ich habe mich beworben, da ich meinen Status quo wissen wollte und mich mit den Besten der Branche messen wollte. Ich musste für mich eruieren wo ich stehe, was verbessert werden kann oder was gut läuft und wie ich anderen helfen kann. Der Wettbewerb war sehr wertvoll für mich, da man hier super netzwerken konnte und auf tolle Kollegen und Mitbewerber gestoßen ist. Es war ein intensiver Erfahrungsaustausch, bei dem man gegenseitig voneinander profitieren konnte und hoffentlich in Zukunft noch kann. Es war toll auf Gleichgesinnte zu treffen, die ebenfalls ehrgeizig, ambitioniert und innovativ sind. Jeder hat mir auf seine Weise geholfen.

Bitte ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze kurz:
Kundenorientierung bedeutet für mich, dass ...

... man fair, ehrlich und nach den Wünschen des Kunden handelt und berät, ebenso sollte man den Innovationslevel hoch halten, um so auch die Kunden zu loyalisieren.

Die größte berufliche Herausforderung sehe ich darin, dass ...

... ich gerade in unserer Region den Spagat aus Tradition und Moderne hinbekomme und dennoch mit der Zeit gehe und innovativ bleibe.

Wäre ich nicht Makler geworden, würde ich heute ...

... vermutlich immer noch BWL studieren.

Lesen Sie hierzu auch:

Jungmakler Award 2019 – Das war das Finale

Das sind die Gewinner des Jungmakler Awards 2019

 
Ein Artikel von
Timo Tinzmann