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14. Februar 2020
Geschlossene Fonds: Starke Alternative statt Teufelszeug

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Geschlossene Fonds: Starke Alternative statt Teufelszeug

Geschlossene Fonds haben in den letzten drei Jahrzehnten eine ereignisreiche Entwicklung hingelegt. Heute ist der alternative Investmentfonds (AIF) alles andere als ein Teufelszeug, sondern hat seine Position sogar gefestigt. Es lohnt sich für Vermittler und ihre Kunden daher, sich mehr mit der Anlageform zu beschäftigen.

Von Susanne Maack, Beraterin und Trainerin Kapitalmarktprodukte für institutionelle Kunden

Ich darf den Markt der sogenannten „geschlossenen Fonds“ nunmehr seit 1993 verfolgen. Zunächst als Wertpapier­spezialistin einer Privatbank mit der damit verbundenen Beratung vermögender Kunden bezüglicher dieser Beteiligungsmöglichkeit, später mit der Einführung des Kapitalanlage­gesetzbuches (KAGB) als Beraterin für Kapitalverwaltungs­gesellschaften (KVG) bei der Umsetzung der regulatorischen Vorgaben – und aus Hobby und Leidenschaft seit 2008 als freie Trainerin im Bereich der Kapitalanlagen.

Vom Steuersparmodell zum Massengeschäft

Der Kapitalmarkt mit all seinen Facetten fasziniert mich. Dazu zählt auch der geschlossene Fonds. Er hat zumindest im Bereich der vermögenden Kunden eine lange Historie. Früher waren diese Beteiligungsformen aufgrund ihrer steuerlichen Konzep­tionsmöglichkeiten primär auch bei diesen Kunden vertreten. Im Laufe der Zeit gelangte sie immer mehr in den Bereich des Massengeschäftes. Aufgrund des Wegfalls der steuerlichen Komponente mussten auch die Anbieter stärker den Fokus auf das Renditepotenzial solcher Beteiligungen legen und somit war es nicht erstaunlich, dass sich dies auch in die Breite getragen hat.

Finanzmarktkrise offenbart die Risiken

Der Fokus der Vertriebe und auch der Kunden war im Zeitverlauf der kommenden 20 Jahre immer mehr auf die Optimierung der Rendite ausgerichtet. Die Umsatzzahlen dieser „Produkte“ und auch die Vielzahl an unterschiedlichsten Investitionsstrategien schienen keine Grenze zu kennen. Doch die Grenze und vor allem die Risiken einer solchen Investitionsform wurden dann durch die Finanzmarktkrise mehr als deutlich. Der geschlossene Fonds oder heute der AIF kam medial stark unter die Räder und erlangte den Ruf „alles Teufelszeug“. Aber wenn man sich die Mühe macht, wird man sehen, dass hier sehr einseitig nur die negativen Beispiele in den Fokus gerückt wurden. Eine Vielzahl von Fonds, insbesondere aus dem Immobilienbereich, läuft nach wie vor erfolgreich und auch besser. Es wurde aber auch deutlich, dass die Art und Weise des Vertriebs eine Vielzahl von „falschen Kunden“ in die Produkte getragen hat. Der Totalverlust war damals bei vielen Fonds die Folge.

Seite 1 Geschlossene Fonds: Starke Alternative statt Teufelszeug

Seite 2 Kein an sich falsches Produkt

Seite 3 Beratung ist ein wesentlicher Faktor

 
Ein Artikel von
Susanne Maack