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10. März 2020
So reagieren die Lebensversicherer in der Kapitalanlage auf das Coronavirus

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So reagieren die Lebensversicherer in der Kapitalanlage auf das Coronavirus

Das Coronavirus hat den Finanzmärkten einen schwarzen Montag beschert. Der Dax sackte zum Wochenstart um über 7%, der Ölpreis sogar 30% ab. Die Marktturbulenzen rund um das Coronavirus beschäftigen auch die Lebensversicherer. AssCompact hat nachgefragt, wie sie in der Kapitalanlage darauf reagieren.

Der Dax startete in dieser Woche tiefrot in den Handel. 10.690 Punkte bedeuteten ein Minus von 7,38% und steuerten auf den größten Tagesverlust seit mehr als 18 Jahren zu. Der Tagesverlust war somit größer als während der letzten Finanzkrise. Der Handel an der Wall Street wurd kurz nach der Eröffnung sogar ausgesetzt. Noch härter traf es den Ölpreis. Er schmierte innerhalb eines Tages um über 30% ab, weil Experten einen länger andauernden Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Russland befürchten. Damit sind die Finanzmärkte endgültig im Krisenmodus angekommen. Anleger fliehen im Herdentrieb massenhaft aus vermeintlich unsicheren Anlagen.

Überwiegend relativ gelassen

AssCompact hat bei den Lebensversicherungen nachgehakt, wie sie mit dem Coronaschock umgehen. Schließlich verwalten sie fast 1 Bio. Euro für deutsche Kunden. Dabei dürften ihnen aktuell zugutekommen, dass etwa 85% der Kapitalanlagen der Lebensversicherer in Anleihen stecken. Aktien machen dagegen weniger als 5% aus. Entsprechend sehen viele Lebensversicherer die Turbulenzen relativ gelassen. Die IDEAL Lebensversicherung nimmt etwa wegen des Coronavirus keine Änderungen in der Kapitalanlage vor.

Sehr langfristige statt kurzfristige Anlageperspektive

Das Gros der Lebensversicherer verweist auf die sehr langfristige Anlageperspektive in der Lebensversicherung. Statt Monate oder Jahre spielen dabei in der Regel Jahrzehnte die entscheidende Rolle. „Als Lebensversicherungsunternehmen sind wir ein langfristiger Anleger. Unsere Asset Allokation richtet sich vor allem nach den passivseitigen Erfordernissen und weniger nach kurzfristigen Marktbewegungen“, erläutert zum Beispiel Martin Rohm, Vorstand Kapitalanlagen/Finanzen beim ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern.

Kurzfristige Kursrückgänge eher untergeordneter Bedeutung

In ein ähnliches Horn bläst Dr. Uwe Siegmund, Chief Investment Strategist der R+V Versicherung: „Eine Börsenweisheit sagt: „When in doubt – zoom out.“ Für die R+V Versicherung als langfristig orientierter Anleger bedeutet das: Kurzfristige Kursrückgänge aufgrund einer Epidemie sind für uns von eher untergeordneter Bedeutung.“ Eine Veränderung der derzeitigen Kapitalanlagestrategie aufgrund des Coronavirus ziehe die R+V daher aktuell nicht in Betracht.

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