In den vergangenen vier Wochen haben zahlreiche Regierungen weltweit teils drastische Schritte gegen die Ausbreitung des Coronavirus unternommen. Die Unsicherheit in Bezug auf die Gefährlichkeit des Virus und die Dauer der Einschränkung des Wirtschaftslebens hat an den Finanzmärkten zu den heftigsten Reaktionen seit der globalen Finanzkrise geführt.
Bewährungsprobe für Mischfondsmanager
Der massive Kursverfall der vergangenen Wochen war vor allem für Fondsmanager eine Bewährungsprobe. Für sie ist mit dem Crash an den Finanzmärkten die Zeit der Aktivität gekommen. Das gilt insbesondere für Manager von Mischfonds. Ein zentrales Versprechen vieler dieser Produkte ist es schließlich, gerade in Krisenzeiten geeignete Maßnahmen zur Verlustbegrenzung zu ergreifen. Wie gut ihnen das gelungen ist, analysieren derzeit die Experten von Scope.
Konservative Mischfonds machen den Anfang
Die Ratingagentur wird in einer neuen Auswertungsreihe untersuchen, welchen Fonds in der aktuellen Krise die Minimierung der Verluste am besten gelungen ist, sprich welche Fonds die beste „Downside Protection“ aufweisen. Die erste Analyse ist bereits erfolgt und bezieht sich auf die Vergleichsgruppe „Mischfonds Global konservativ“. Sie enthält Mischfonds, die maximal 30% des Fondsvermögens weltweit in Aktien, Aktienfonds und aktienähnliche Wertpapiere investieren.
1,4 bis 8,2% Maximalverlust
Für die Auswertung wurden sämtliche Fonds dieser Peergroup mit einem Mindestvermögen von 150 Mio. Euro berücksichtigt. Betrachtet wurde der maximale Verlust im Zeitraum vom 16.02. bis zum 28.03.2020 sowie die Performance vom 01.01. bis zum 28.03.2020 Der maximale Verlust der Top-Fonds reicht demnach von 1,4% beim Lampe SICAV Liquid Return bis hin zu 8,2% beim Deka-BR 35. Zum Vergleich: Der Weltaktienindex MSCI World hat im gleichen Zeitraum in der Spitze 31% eingebüßt. Die Gesamtrendite im Beobachtungszeitraum lag zwischen −0,2% (DWS Concept DJE Alpha Renten Global) und −5,5% (Deka-BR 35).
Vier Maßnahmen zur Verlustreduzierung
Insgesamt haben die Mischfonds damit das Ziel der Verlustreduzierung erfüllt, wenn auch durchaus unterschiedlich gut. Zur Verlustreduzierung haben laut Scope vor allem vier Maßnahmen beigetragen: Flucht in „sichere“ Märkte und Anlageklassen, reduzierte Aktienquoten, Absicherungen durch Derivate und erhöhte Cashpositionen. (mh)
Bild: © leungchopan – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können